Das Böllenfalltor in Darmstadt. (Foto: SeS)

Hier ticken die Uhren wirklich noch anders

Nach 33 Jahren ist der SV Darmstadt 98 zurück in der Fußball-Bundesliga! Und mit den Lilien ist das altehrwürdige Stadion am Böllenfalltor auch wieder da. Einer der wenigen verbliebenen Kult-Tempel des deutschen Fußballs empfängt am Freitagabend das erste Mal seit dem 24. April 1982 wieder den 1. FC Köln. Für die 98er ist jedes Bundesliga-Spiel ein besonderes. Für den Effzeh wird es das ebenfalls sein – dafür sorgt die einzigartige Atmosphäre.

Köln/Darmstadt – “Die Sonne scheint! Die Spieler sind alle bereit, es ist soweit! Olé! Olé! Ola! Oh Lilie, oh Lilie, oh Lilie…” Wenn die Geissböcke am Freitagabend am Böllenfalltor antreten, wird die Sonne nicht mehr scheinen, dafür die für die Bundesliga eigentlich zu schwachen Flutlichtmasten. Der Großteil der 17.000 Zuschauer wird den Kölnern trotzdem den Sonnenschein entgegen schmettern. Von den gut 13.000 Stehplätzen aus, aber auch von den 4000 Sitzplätzen aus – die einzig überdachten Plätze im Südosten Darmstadts.

Ein Stadion als Joker für den Außenseiter

Der Bus der Kölner, er wird direkt neben der Haupttribüne parken. Es wird so wirken, als ob das Gefährt eigentlich direkt auf den Rasen fahren könnte. Von der Nordkurve und der Gegentribüne aus wird der Bus zu sehen sein, fast greifbar, so einfach geregelt ist die Zufahrt der Profis zu den Umkleiden.

https://www.youtube.com/watch?v=fYaavAvDpFM

Überhaupt die Umkleiden: einfache Holzbänke, zwei Toiletten, dazu Duschen, denen nachgesagt wird, nicht immer warmes Wasser zu liefern. Jeder Amateurfußballer würde sich hier zuhause fühlen. Die Lilien tun es tatsächlich – und ziehen diesen Joker Woche für Woche, wenn heiße und hitzige 90 Minuten angepfiffen werden.

Keine Transfereinnahmen hat der Klub im Sommer generiert, nicht einmal eine Million Euro ausgegeben. Mancher Drittligist hat mehr investiert. Der Klub hat erst seit kurzem über 6000 Mitglieder, nicht einmal 50 Fanklubs haben sich um den SV 98 gescharrt. Zum Vergleich: Der 1. FC Köln hat die 75.000 Mitglieder-Marke geknackt, über 1500 Fanklubs weltweit zählt der Effzeh. Klare Verhältnisse also am Freitag? Mitnichten!

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