Toni Schumacher.

Schumacher: "Bei Horn ist das Rad kaum aufzuhalten"

Ein ganz anderes Thema, das nicht nur in Köln omnipräsent ist: die Schiedsrichter.
Wir diskutieren viel über die Schiedsrichter, nicht nur in Köln, das stimmt. Das hat zugenommen und macht es nicht leichter. Nicht den Schiedsrichtern, aber auch nicht den Spielern und Trainern. Aber was sollen wir machen? Die sind ja schon zu viert auf dem Platz. Sollen wir noch mehr auf den Platz schicken wie in der Europa League? Diese Torrichter würden mich als Keeper wahnsinnig machen.

So ein Aufstand mit dem Hawk Eye

Die Lösung wäre der Videobeweis.
Das habe ich doch schon in meinem Buch vor 30 Jahren geschrieben. In meiner ganzen Karriere kann ich mich nur an eine einzige Szene erinnern, in der wir diskutiert haben: Tor oder nicht Tor. Und dafür machen wir heute so einen Aufstand mit dem Hawk Eye.

Anstatt von vorne herein den kompletten Videobeweis einzuführen.
Natürlich! Es ist doch nur eine Frage der Zeit. Es gibt ja schon Testläufe. Nehmen wir doch das Handtor von Leon Andreasen. Das ganze Stadion hat es gesehen, alle Spieler haben es gesehen…

Kampf gegen die Hitze: Der 1. FC Köln trainiert an Tag 3 in Bad Tatzmannsdorf bei über 30 Grad.
Daniel Mesenhöler unter Beobachtung von Toni Schumacher. (Foto: GBK)

Immer häufiger wird diskutiert: Soll der Schiri den Spieler fragen oder nicht?
Ganz sicher nicht bei Eckbällen oder Einwürfen. Aber bei einem Tor oder einem Elfmeter? Solange wir keinen Videobeweis haben, hätte im Fall Andreasen beispielsweise der Schiri doch nur gewinnen können.

Videobeweis nicht aufzuhalten

Viele sprechen bei Fehlentscheidungen immer wieder davon, dass sich am Ende einer Saison alles ausgleichen würde.
Diese Theorie halte ich für unsinnig. Michael Schade (Geschäftsführer Bayer 04 Leverkusen) hat mal gesagt: Wenn am Ende der Saison ein Punkt entscheidet über Europa League und Champions League, kostet das den Klub 20 Millionen Euro. So etwas gleicht sich nicht mehr aus. Es geht doch heute um viel zu viel. Alleine der FC ist ein mittelständisches Unternehmen mit 100 Millionen Euro Umsatz. Die Bayern machen eine halbe Milliarde. Das kann man doch nicht abtun mit „Das gleicht sich wieder aus“.

Wie lautet also Ihre Prognose?
Der Videobeweis macht Sinn und ist aus meiner Sicht nicht aufzuhalten.



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