FC-Reloaded-Anwalt wird neuer Aufsichtsrat
Dr. Jürgen Sieger ist nicht mehr Aufsichtsrats-Chef der 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA. Der renommierte Unternehmensrechtler musste nach Differenzen mit der Führungsspitze der Geissböcke seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger wird REWE-Vorstand Lionel Souqou, der bisherige stellvertretende Vorsitzender des Kontrollorgans. Mittlerweile ist auch klar, wer für Sieger in den Aufsichtsrat nachrückt. Es ist ein alter Bekannter.
Köln – Wie der GEISSBLOG.KOELN erfuhr, wird Dr. Jörg Heyer neuer Aufsichtsrat der Geissböcke. Der 51-Jährige ist am Geißbockheim kein Unbekannter – und das gleich aus zwei Gründen. Einerseits war der Anwalt Teil der FC-Reloaded-Bewegung, die sich einst mit Ex-Präsident Wolfgang Overath anlegte.
Heyer ist Partner bei Daum-Anwalt Seitz
Heyer ist aber auch Partner der Anwaltskanzlei von Star-Jurist Dr. Stefan Seitz, mit dem sich der 1. FC Köln schon häufiger auseinandersetzen musste. Seitz vertritt unter anderem seit vielen Jahren Christoph Daum, so auch in der Zeit, als der Effzeh den Trainer ein zweites Mal verpflichtete und später wieder verlor, weil dieser eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag nutzte.
Der zweifache Familienvater Heyer soll nicht nur die personelle Lücke füllen, die Sieger hinterlässt. Er soll auch inhaltlich jenen Kompetenzbereich ausfüllen, in dem Sieger als Unternehmensrechtler großen Einfluss auf die Ausgestaltung der rechtlichen und strukturellen Veränderungen beim 1. FC Köln hatte.
Siegers Leistungen im hohen fünfstelligen Bereich
Präsident Werner Spinner wollte weder den Abgang Siegers kommentieren noch die Berufung Heyers als neuen Aufsichtsrat: „Personalangelegenheiten sind vertraulich und werden intern behandelt“, sagte er dem GEISSBLOG.KOELN.
Gerade mit Blick auf die Pläne, die den Effzeh in den kommenden Jahren umtreiben werden – Ausbau des Geißbockheims, Internationalisierung, Stadionkauf, Stadionausbau – ist der personelle Wechsel bemerkenswert. Sieger gilt als Koryphäe seines Fachs, als einer der besten Unternehmensanwälte Deutschlands. Jahrelang hatte er den Effzeh ehrenamtlich beraten, der Gegenwert seiner geleisteten Arbeit lag im hohen fünfstelligen Bereich. Sieger hatte jedoch nie eine Gegenleistung eingefordert. Nun ersetzt ihn Heyer.