Der Vorstand des 1. FC Köln. (Foto: MV)

Eiszeit am Geißbockheim: Zehn Fragen, zehn Antworten

6. Muss der Mitgliederrat dem Finanzamt folgen?

Ja und nein. Ja, es darf ab sofort dem Präsidium keine Summe auszahlen, die über 450.000 Euro liegt. Nein, es dürfte auch eine geringere Summe zahlen. Dies hätte der Mitgliederrat getan, da es die Summe von 450.000 Euro für nicht angebracht hält.

7. Wer bezahlt die Gehälter?

Der Verein und die Profi-Abteilung gemeinsam. Der Klub ließ wissen: “Da sich die Vergütung insbesondere auf die Tätigkeit des Vorstands als Gesellschafter der KGaA bezieht, würde sie auch zu einem weitaus überwiegenden Teil von der KGaA und nicht aus Mitteln des e.V. bestritten.”

8. Weshalb verzichtet der Vorstand jetzt auf das Geld?

Das Präsidium ließ am Sonntag wissen, dass eine Vergütung nur dann Sinn mache, wenn “alle Gremien des Vereins die Frage der Vergütung gemeinsam und voller Überzeugung vor unseren Mitgliedern vertreten können”. Dies ist nicht der Fall, Vorstand und Mitgliederrat haben sich in dieser Frage völlig überworfen. Der amtierende Vorstand fühlt sich nach den für den 1. FC Köln überaus erfolgreichen letzten Jahren vom Mitgliederrat nicht genug wertgeschätzt.

Toni Schumacher, Alex Wehrle, Markus Ritterbach und Werner Spinner.
Toni Schumacher, Alex Wehrle, Markus Ritterbach und Werner Spinner. (Foto: MV)

9. Wie geht es jetzt weiter?

Das Finanzamt hat dem 1. FC Köln den möglichen Rahmen geliefert, in dem eine Vorstandsvergütung erfolgen kann. Dieses Jahr, nächstes Jahr oder in zwei, drei oder vier Jahren. Deswegen dürfte es im kommenden Jahr – eine Wiederwahl des amtierenden Präsidiums gilt als sicher – erneut zu dieser Diskussion kommen. Sollte sich bis dahin das Verhältnis zwischen Vorstand und Mitgliederrat nicht gebessert haben, droht die nächste Machtprobe. Denn es ist davon auszugehen, dass Spinner, Schumacher und Ritterbach nur noch ein Jahr lang ehrenamtlich tätig sein werden. Danach muss eine Einigung her – oder es kommt zum großen Knall.

10. Warum ist die Vergütung so wichtig?

Der GEISSBLOG.KOELN meint: Ein ehrenamtlicher Vorstand, da waren sich auch die Mitglieder schon im November 2014 einig, ist nicht mehr zeitgemäß. Das Präsidium eines Fußballklubs der Größe eines 1. FC Köln muss zumindest ansatzweise marktüblich vergütet werden, zumindest, wenn es hochkarätig besetzt sein soll. Sollte das aktuelle Trio in drei Jahren nicht mehr antreten, muss erneut professionell, seriös und unternehmerisch denkend ein neuer Vorstand gefunden werden, der den eingeschlagenen Kurs fortführen kann. Dafür bedarf es in der heutigen Zeit auch finanzieller Anreize. Diese hat das Finanzamt nun genehmigt. Den Rahmen auszuschöpfen ist keine Verschwendung durch einen eingetragenen Verein, sondern die logische Folge der Entwicklung der Fußballbranche.


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