Jörg Schmadtke. (Foto: GBK)

Köln wird bald einen neuen Rekordtransfer erleben

Der 1. FC Köln hat wirtschaftlich eine mindestens ebenso bemerkenswerte Entwicklung hinter sich wie sportlich. Nun verzeichnete der Effzeh erneut einen Transferüberschuss in Millionen-Höhe. Sportchef Jörg Schmadtke war nicht bereit, den Wahnsinn am Transfermarkt mitzumachen. Das ist zu loben. Doch ihm dürfte bald keine Wahl mehr bleiben. Ein Kommentar.

Köln – Zehn Millionen Euro für Salif Sané? Ein Mondpreis. Und doch: Jörg Schmadtke weiß, was die Stunde am Transfermarkt geschlagen hat. „Sechs Millionen Euro sind heute kein großer Transfer mehr“, sagte der Sportchef diese Woche im GBK-Gespräch. „Es ist schwerer geworden, einen Spieler zu taxieren. Man glaubt, man könnte einen für drei Millionen Euro bekommen, aber dann geht er für acht bis zehn Millionen über den Tisch.“

Schmadtke wirft das Geld nicht zum Fenster raus

Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Effzeh in diesem Sommer nur für Marco Höger und Sehrou Guirassy Ablösesummen zahlte. Alexander Wehrle nannte die getätigten Transfers Verpflichtungen “mit Augenmaß”. Doch das Interesse an Sané zeigt: Der Effzeh wäre bereit gewesen, noch einmal einen ordentlichen Millionen-Betrag zu investieren – einen Betrag, der Sané hinter Lukas Podolski zum zweitteuersten Spieler in der Vereinsgeschichte gemacht hätte. Und auch, wenn die Verantwortlichen es beiseite schieben: Dem Kader hätte Sané sehr gut zu Gesicht gestanden, eigentlich war seine Verpflichtung fest eingeplant. Doch der Senegalese war nicht zu bekommen, und für eine Alternative zweiter Klasse wollten die Verantwortlichen das Geld nicht aus dem Fenster werfen.

Das ist ebenso lobenswert wie die Tatsache, dass sich Schmadtke und Wehrle generell dazu entschieden, in das wilde Treiben explodierender Transfersummen nicht einzusteigen und sich lieber nach fantasievollen Alternativen umzusehen. Doch Schmadtke weiß am besten, dass ihm bald wohl keine andere Wahl mehr bleiben wird, um den Effzeh wettbewerbsfähig zu halten. Zumindest in Maßen. Noch immer zählen Marco Reich, Sascha Riether und Alexandru Ionita zu den Top Ten der teuersten Transfers der Vereinsgeschichte. Das wird sich bald ändern, dafür muss man kein Prophet sein. Auch nicht, um vorherzusehen, dass der Effzeh in den nächsten zwei, drei Jahren wohl einen Spieler verpflichten dürfte, der zum teuersten Transfer aller Zeiten bei den Geissböcken werden wird – teurer als Podolskis Rückholaktion.

Die Preise werden steigen, auch für den Effzeh

Das ist die Realität, und sie wird unausweichlich sein, sollte sich der Effzeh sportlich und wirtschaftlich weiter so entwickeln wie in den letzten drei Jahren dank Wehrle, Schmadtke und Stöger. Die Bundesliga wird mit dem neuen TV-Vertrag neues Geld bekommen. Die Premier League wird den europäischen Markt weiter mit Geld fluten, so auch China. Die Preise werden steigen, auch für den Effzeh – ob man das gut findet oder nicht.

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