Wolfgang Overath, Werner Spinner und Toni Schumacher. (Foto: MV/GBK)

Overath: "Der Umschwung hat zu unserer Zeit begonnen"

Wolfgang Overath hat sein Schweigen gebrochen. Der ehemalige Präsident des 1. FC Köln hat sich in einem Interview zu den Problemen zwischen ihm und dem Klub geäußert. Klärende Gespräche stehen bevor. Sie dürften interessante Themen beinhalten.

Köln – Zufälle sind Gottes Weg anonym zu bleiben. Das sagte einst Albert Einstein. Andere sagen, so etwas wie Zufälle gäbe es nicht. Nun hat Gott, der Fußballgott, wieder zugeschlagen, so scheint es. Am kommenden Dienstag präsentiert Autor Hermann Schmidt sein Buch “Wolfgang Overath – Der Spielmacher”. An seiner Seite: Overath höchstselbst. Passenderweise brach der 72-Jährige wenige Tage zuvor sein fünfjähriges Schweigen.

Overath beklagt Politik und Schlechtmacherei

Im November 2011 war Overath aus heiterem Himmel als FC-Präsident zurückgetreten. Die einen hatten ihn dafür beschimpft, die anderen waren froh, ihn endlich los zu sein, wieder andere hatten Verständnis für seine Entscheidung. Seitdem hat Overath bekanntermaßen kein einziges Spiel seines Effzeh mehr im Stadion gesehen. Seit Monaten arbeiten die Entscheidungsträger an einer Versöhnung, auch, wenn sich die Fronten nur wenig entspannt haben. “Ich war sehr enttäuscht, dass gegenüber meiner Person keinerlei Objektivität mehr gezeigt und Politik gegen mich gemacht wurde”, beklagte sich Overath nun in einem “Express”-Interview. “Das hat mich schon stark getroffen, und deshalb habe ich mich auch bewusst zurückgezogen.”

Michael Meier und Wolfgang Overath. (Foto: MV)
Michael Meier und Wolfgang Overath. (Foto: MV)

Zudem beklagte er, man habe die Leistung des damaligen Präsidiums nicht ausreichend gewürdigt. “Natürlich haben wir vom Vorstand auch Fehler gemacht”, sagte Overath – ob er damit die millionenschweren Vergehen einräumte, die den Klub an den Rande der Zahlungsunfähigkeit gebracht hatten, ließ er freilich offen. Vielmehr erklärte er: “Aber der Umschwung im Verein hat sicher schon damals begonnen. Aber all das wurde nachher so dargestellt: Alles nur schlecht, was die vom Vorstand damals gemacht haben! Das Gegenteil ist der Fall: Denn schon zu unserer Zeit hat die Wende beim FC angefangen.”

Overath, der heimliche Reformer?

Overath, der Reformer? Hatte der heute 72-Jährige damals tatsächlich schon die Wende einleiten wollen? Das FC-Idol reklamiert für sich, während seiner Präsidentschaft die Mitgliederzahl von 12.000 auf über 50.000 ausgebaut und mit einem stets ausverkauften Stadion für entsprechend hohe Einnahmen gesorgt zu haben. War der Effzeh damals also schon auf dem Weg der Besserung oder war eigentlich nicht doch fast alles bereits “all over-ath”?

Weiterlesen: Warum ein Konflikt die Versöhnung verhindern könnte

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