Marcel Risse am Boden, Yann Sommer am Boden. Was gleich klingt, muss sich nicht gleich anfühlen. (Foto: MV)

Als Modeste böse guckte und sagte: "Schieß einfach drauf!"

Der 1. FC Köln hat nach acht Jahren wieder einmal ein Derby bei Borussia Mönchengladbach gewonnen. Dank Marcel Risses Traumtor in der Nachspielzeit, dank Thomas Kesslers Glanzparaden und dank eines Gegners, der in der ersten Hälfte seine Chancen nicht nutzte.

Mönchengladbach – Das 2:1 der Geissböcke bei den Fohlen ist eine Wohltat für die kölsche Seele. Da waren sich hinterher alle einig. Kein Wunder, dass Marcel Risse den Fans vorschlug, den 11.11. noch ein zweites Mal zu feiern. Die Stimmen zum Spiel.

Marco Höger: “Als erstes Derby gibt es für mich natürlich nichts Schöneres, als hier zu gewinnen. Aber klar war die erste Hälfte nicht das Beste. Gladbach hat es uns lange schwer gemacht, wir hatten darauf nicht die passenden Antworten. Das haben wir dann in der zweiten Hälfte besser gemacht. Wenn wir hier nach einem 0:1 in der zweiten Hälfte zurückkommen, haben wir dann viel richtig gemacht. Aber wenn man die erste Hälfte sieht, weiß man, dass eine Spitzenmannschaft anders aufgetreten wäre. Deswegen wollen wir davon noch nicht reden.”

Alles gezeigt, was der 1. FC Köln in einem Derby zu bieten hat

Peter Stöger: “Es war für uns ein extrem schweres Spiel gegen eine Mannschaft, die gezeigt hat, was sie für Qualitäten hat. Wir haben alles reingeworfen, haben Leidenschaft gezeigt, eine weitere Spitze in der zweiten Hälfte gebracht, hatten einen richtig guten Torhüter und haben alles gezeigt, was der 1. FC Köln in einem Derby zu bieten hat. Wir haben mit einem Sonntagsschuss gewonnen, der nun schon das zweite Mal passiert ist. So ein Spiel zu gewinnen, ist außergewöhnlich. Wir sind sehr glücklich.”

Es gibt nicht viele schönere Tage, die man als Kölner erleben kann

Thomas Kessler: “Ich bin total glücklich. Die Fans stehen noch immer in der Kurve und feiern. Es gibt nicht viele schönere Tage, die man als Kölner erleben kann. Wenn du in der Länderspiel-Pause gesagt bekommst, dass du jetzt spielst – was sollte ich da groß erzählen? Ich bin genauso wie vorher weiter zum Training gekommen. Das ist zwar vorher kaum jemandem aufgefallen, aber ich war trotzdem da. Das war kein Spiel wie am 34. Spieltag in Dortmund, in dem es um nichts mehr ging. Das war das Derby in Gladbach. Das ist etwas Besonderes! Es war klar, dass ich viel zu tun bekommen würde und es klingt abgedroschen, wenn ich sage: Ich wollte für die Mannschaft da sein. Wenn du nie zum Spielen kommst, denken die Leute dann: Der erzählt viel, aber es kommt nichts bei rum. Heute wollte ich das den Leuten beweisen.”

Tony Modeste hat mich böse angeguckt und gesagt: Schieß einfach drauf!

Marcel Risse: “Viel gedacht habe ich nicht mehr, als ich vor der Kurve gejubelt habe. Das war pure Euphorie. Wenn ich mir je einen Moment hätte aussuchen dürfen, bei dem das passiert, hätte ich definitiv die letzte Minute in einem Derby in Gladbach genommen. Vielleicht noch zuhause. Ich habe wohl noch kein emotionaleres Tor geschossen. Gegen Hoffenheim hatte ich ja schon Selbstvertrauen gesammelt. Ich hatte noch kurz überlegt, das Ding reinzuflanken, auf Tony Modeste zum Beispiel. Aber der hat mich dann böse angeguckt und gesagt: Schieß bitte einfach drauf! Und ich habe auf ihn gehört. Ich glaube, heute wird etwas ruhiger gefeiert. Aber für die Fans hier, in den Kneipen oder zuhause, die so lange auf den Derbysieg gewartet haben, die können heute noch den zweiten 11.11. feiern.”

Es geht im Fußball nicht um verdient oder nicht verdient

Andre Schubert: “Wenn der Gegner sagt, es war glücklich, dann war es für uns unglücklich. Wir sind gut ins Spiel gekommen, das war nach den letzen Wochen nicht selbstverständlich. Wir haben das Spiel in die Hand genommen, den Gegner dominiert und eine Reihe sehr guter Situationen erspielt. Ich denke, das Manko war, dass wir nicht das zweite, dritte oder vierte Tor nachgelegt haben. In der zweiten Hälfte sind wir nicht gut reingekommen, Köln war besser im Spiel. Da waren wir zu passiv, haben Probleme bekommen. Insgesamt aber haben wir trotzdem wenige bis gar keine Torchance zugelassen. Da ist es bezeichnend, dass das 1:1 fällt, weil wir den Gegner anköpfen und der Ball ins Tor geht. Und dann so einen Sonntagsschuss aus über 30 Metern zu kassieren, ist extrem hart und bitter für uns. Wir müssen uns jetzt erst einmal schütteln. Das hatten wir uns nicht verdient. Aber es geht im Fußball nicht um verdient oder nicht verdient.“


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