Die Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Alex Wehrle. (Foto: GBK)

Finanzen: Wo der Effzeh noch Aufholbedarf hat

2. Schulden vs. Eigenkapital

Noch immer drücken den Effzeh Schulden, die Alexander Wehrle als “dumm” bezeichnet – also jene, für die es keine Gegenwerte wie Immobilien gibt. Die Nettoverschuldung lag im Sommer zwar erstmals wieder unter 20 Millionen Euro (19,9). Dennoch muss der 1. FC Köln auch in den nächsten Jahren Teile seiner Wirtschaftskraft aufwenden, um Verbindlichkeiten ohne Gegenwert zurückzuzahlen. Dafür wurde bekanntlich eine neue Fan-Anleihe aufgenommen.

Auf der anderen Seite weiß Wehrle um die Wichtigkeit, nicht nur die Schulden abzutragen, sondern gleichzeitig das Eigenkapital der Geissböcke neu aufzubauen. Aus einem negativen Eigenkapital sind inzwischen immerhin plus 9,2 Millionen Euro geworden, was alleine im letzten Jahr einer Steigerung von 6,5 Mio. Euro entsprach. Aufgrund der erfolgreichen Saison 16/17 inklusive eines aktuell noch nicht reinvestierten Transferüberschusses könnte das Eigenkapital in den nächsten Monaten auf über 15 Millionen Euro ansteigen. Eine bemerkenswerte Entwicklung – und doch kein Vergleich zur Konkurrenz. Erzrivale Gladbach, saniert durch die Champions League, verzeichnete zuletzt über 60 Millionen Euro als Eigenkapital.

3. Stadion

Bekanntlich zahlt nur Eintracht Frankfurt in der Bundesliga eine höhere Stadionmiete als der 1. FC Köln. Dieser Streitpunkt zwischen der Stadt und dem Effzeh wird wohl noch bis 2024 weitergehen, wenn der Pachtvertrag ausläuft. Es sei denn, der 1. FC Köln macht seine Pläne wahr und verwirklicht einen Stadion-Neubau. Die FC-Bosse wissen: Ein Neubau hätte viele langfristige Vorteile: mehr Zuschauer, mehr Logen, größere Vermarktungsflächen, keine Mietzahlungen (rund 10 Mio. Euro jährlich). Der nötigen Neuverschuldung für den Bau würde ein Immobilienwert entgegen stehen. Es wären – nach Wehrles Definition – also keine “dummen” Schulden.

Gleichzeitig hätte der Effzeh sein eigenes Schmuckkästchen, das auf lange Sicht – bei kontinuierlicher Erstliga-Zugehörigkeit – einen finanziellen Quantensprung garantieren würde. Sichtbar ist dies bei anderen Klubs wie dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach.

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