Jubel nach dem Sieg vor der Südkurve. (Foto: MV)

"Als ob es kein Morgen gäbe!" "Dann reißen wir hier alles ab"

Der 1. FC Köln verausgabt sich gegen Werder Bremen, um am Ende mit 4:3 (3:2) als Sieger vom Platz zu gehen. Ein nervenaufreibendes Spiel, das Spuren hinterlassen hat – bis zur körperlichen und geistigen Erschöpfung der Spieler.

Köln – Bei Matthias Lehmann war “irgendwann der Film aus”. Bei Jörg Schmadtke führte der Sieg zu einem großen Lob an die Mannschaft. Leonardo Bittencourt sah das Feuerwerk schon vor dem Spiel kommen. Und Peter Stöger sagte: “Ich habe auch Gefühle.” Die Stimmen zum verrückten Freitagabend-Spiel.

Matthias Lehmann: „Es war ein geiles Spiel. Auch, wenn ich mir nach der 2:0-Führung etwas anderes gewünscht hätte. Die ersten 25 Minuten waren mit das Beste, was wir je gespielt haben. Wir haben die Führung aber absolut unnötig aus der Hand gegeben. Das 1:2 war typisch Bremen, einfach mitten durch. Nach dem 2:2 waren wir etwas paralysiert. Wichtig war, dass wir dann zurückgekommen sind. Am Ende zählt, was um 22:18 Uhr auf der Anzeigetafel stand. Es war ein Spektakel und wir haben gewonnen. Es war sehr emotional und ich bin ehrlich froh, dass es vorbei ist. Das war für die Nerven extrem. Das Publikum hat gespürt, dass es schwer für uns war und hat alles rausgehauen. Das war extrem laut. So konnten wir noch mal den einen oder anderen Schritt mehr machen. Kompliment, dass sie uns in der entscheidenden Phase noch mal gepusht haben. Aber länger hätte das Spiel nicht mehr dauern dürfen. Irgendwann ist der Film aus.“

Das Beste, was ich je von der Mannschaft gesehen habe

Jörg Schmadtke: „Wir hatten uns natürlich erhofft, dass wir das Spiel angehen würden, als ob es kein Morgen gäbe. Das hat die Mannschaft gemacht. Die erste halbe Stunde war das Beste, was ich je von der Mannschaft gesehen habe. Besser kann man das nicht spielen. Bremen kam hierher mit ganz breiter Brust und hat in der ersten halben Stunde nur versucht zu überleben. Dann passiert aber das, was schon mal passiert, wenn du 2:0 führst. Du bist nicht clever genug, um es in Ruhe weiterzuspielen, sondern willst mehr, mehr, mehr. Aber glücklicherweise sind wir direkt vor und nach der Halbzeit wiedergekommen. Danach haben wir es mit viel Einsatz zu Ende gespielt. Das war heute eine Werbeveranstaltung für den Fußball. Mehr kann man nicht verlangen von einem Fußballspiel. Dass wir heute davon Teil sein konnten, freut mich. Das war der erste von drei Schritten. Der erste ist oft der schwerste, aber den hat das Team gut hinbekommen. Jetzt schnaufen wir durch, schauen auf die anderen Ergebnisse und bereiten uns auf den nächsten Schritt vor.“

Ich habe gesehen: Die Jungs haben alle Bock heute

Leonardo Bittencourt: „Es hat am Anfang eine Menge Spaß gemacht. Schon als ich zehn, 15 Minuten vor dem Spiel in die Kabine gekommen bin, habe ich gesehen: Die Jungs haben alle Bock heute. Ich dachte, das kann ein Feuerwerk geben. Jetzt sind es noch zwei Schritte bis zu unserem großen Traum. Dafür wollen wir alles gehen. Wir wissen, wie unsere Fans sind. In zwei Wochen würde hier die Hütte brennen. Aber dafür wir müssen im Derby und gegen Mainz noch zweimal alles raushauen. Dann reißen wir hier alles ab.“

Peter Stöger (im Anschluss an die Pressekonferenz): „Ich habe auch Gefühle. (lacht) So ein Spiel kann niemanden kalt lassen.“


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