Vize-Präsident Toni Schumacher und Geschäftsführer Alex Wehrle schauen zu. (Foto: Bela Bopp)

"Aktuell keine Überlegung, einen Investor reinzuholen!"

Hat sich der 1. FC Köln mit dem Transfer von Anthony Modeste saniert? Sind die Geissböcke schuldenfrei? Diese Fragen beantwortet Alexander Wehrle in der Regel vorsichtig. Er sagt dann gerne, dass man von einer “positiven Zukunftsprognose” sprechen könne. Aber was heißt das?

Köln/Kitzbühel? – Schulden sind ein anderer Ausdruck für Fremdkapital. Dieses muss man tilgen. Lange hatte der Effzeh keinen Tilgungsplan. Das änderte sich unter Wehrle. Nun sieht die Planung des Geschäftsführers vor, Liga-unabhängig die Schulden abzubauen, ohne dabei die aktuelle Liquidität zu gefährden.

Dafür hat der 1. FC Köln im vergangenen Jahr eine neue Anleihe aufgenommen und die noch verbliebenen Schulden zu besseren Zinssätzen umgeschuldet. Eine vorzeitige Tilgung ist nicht vorgesehen – Modeste-Millionen hin oder her. Doch wie sieht es mit neuen Investitionen aus? Wie würde Köln ein Stadion finanzieren? Und ist ein Investor schon jetzt ein Thema? Der GEISSBLOG.KOELN sprach mit Wehrle im zweiten Teil des Interviews über diese Fragen.

Von Liquiditätsproblemen sind wir nun weit entfernt

GBK: Herr Wehrle, Sie sprechen gerne von einer „positive Zukunftsprognose“ – das ist eine schöne Umschreibung für den Begriff “schuldenfrei”.
ALEXANDER WEHRLE: (lacht) Es ist ja auch nicht verwerflich, Schulden zu haben, wenn du auf der Aktivseite Gegenwerte hast. Wenn du ein Infrastrukturvorhaben hast, ist es völlig normal, dass du bei den Aktiva einen Wert und bei den Passiva einen Kredit stehen hast. In der Vergangenheit war es so, dass auf der Aktivseite nichts vorhanden war und so Ergebnislücken produziert wurden, wodurch es zu Liquiditätsproblemen kam. Das war sicherlich nicht gesund, aber davon sind wir nun weit entfernt.

Diese Infrastrukturvorhaben gibt es ja. Hat sich der Effzeh, was das Stadion und den Geißbockheim-Ausbau angeht, in eine gute Verhandlungsposition mit der Stadt gebracht?
Es geht in erster Linie nicht um irgendeine Position, sondern darum, den Planungshorizont im Auge zu haben. Wir haben 2024 einen auslaufenden Pachtvertrag. Deswegen müssen wir uns heute, sieben Jahre vorher, damit beschäftigen, welche Möglichen wir haben. Wir schauen, ob wir das Stadion ausbauen könnten. Und wenn nicht, ob es eine geeignete Fläche für einen Neubau geben könnte. Wir haben eine Planungsphase, eine Genehmigungsphase und eine Bauphase. Das kostet viel Zeit, deswegen liegt es jetzt in unserer Verantwortung, damit zu beginnen.

Weiterlesen: “Es geht immer um die Frage der Handlungsfähigkeit”

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