Der FC Arsenal kommt mit der geballten Offensiv-Power. (Foto: imago/Paul Marriott)

500-Mio-Ensemble: Brutale Offensive, anfällige Defensive

Der FC Arsenal hat ein Trauma, einen deutschen Klub: Gegen den FC Bayern München kassierten die Gunners in den letzten drei Begegnungen drei 1:5-Klatschen in Folge. Doch das war in der Champions League. Jetzt tritt das Londoner Star-Ensemble in der Europa League an, hat aber noch immer einen Königsklasse-Kader beisammen.

London – Jonas Hector kennt einen Spieler beim FC Arsenal besonders gut. Nationalmannschafts-Kollege Mesut Özil zieht im Team von Arsène Wenger die Fäden, hat in 165 Spielen für die Gunners 32 Tore erzielt, vor allem aber 57 vorbereitet. Sein Auge für die Stürmer seiner Mannschaft ist gefürchtet, umso mehr, weil der FC Arsenal über eine Weltklasse-Sturmreihe verfügt.

Özil, Lacazette, Sanchez, Giroud, Welbeck, Walcott

Am vergangenen Wochenende trafen Danny Welbeck und Alexandre Lacazette gegen den FC Bournemouth. Auf der Bank saßen Olivier Giroud, Alexis Sanchez und Theo Walcott. Fünf Offensivkräfte von internationalem Format, von denen jeder einzelne dem 1. FC Köln am Donnerstagabend Kopfzerbrechen bereiten könnte. Lacazette kam im Sommer für 53 Millionen Euro aus Frankreich an die Themse. Sanchez stand beim FC Bayern auf dem Zettel, zuletzt platzte ein 80-Millionen-Deal mit Manchester City. Und um Özil selbst ranken sich länger Gerüchte, da er seinen 2018 auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat.

Die Gunners-Offensive ist das Prunkstück des Wenger-Teams, angetrieben von Aaron Ramsey und Granit Xhaka im Mittelfeld. “Die spielen relativ gut Fußball”, findet deswegen auch wenig überraschend Effzeh-Coach Peter Stöger. “Das ist eine technisch hochbegabte Mannschaft, die richtig kreative Spieler hat.” Die Vorbereitung seit für die Geissböcke ähnlich wie gegen den FC Bayern in dem Wissen, “dass wir alle Informationen haben werden und vielleicht doch nicht alles werden verteidigen können”.

 

Doch der Matchplan, den sich der 1. FC Köln zurechtlegen wird, dürfte der Spielanlage gegen die Bayern oder Borussia Dortmund in der Liga ähneln: den Gegner kommen lassen, die Defensive massiv verdichten, die Räume vor der Abwehrreihe schließen und Ballgewinne zu provozieren. Der Effzeh wird sich im Emirates Stadium auf Konter verlegen, wissend, dass die Gunners eine große Schwäche haben: die Defensive. Namentlich aus der Bundesliga bekannt – Kapitän Per Mertesacker, Nationalspieler Shkrodan Mustafi, Sead Kolasinac oder auch Francis Coquelin – Spieler von Format, aber nicht vom Niveau der Offensivkräfte. Arsenal fehlt es seit Jahren an dieser Zutat, um den Premier-League-Titel ins Visier nehmen zu können. Selbst die Verpflichtung des ehemaligen Welttorhüters Petr Cech schaffte keine Abhilfe.

Ein Kader mit einem Transferwert von über einer halben Milliarde Euro – der FC Arsenal wird unbestritten der haushohe Favorit im Duell mit dem Effzeh sein. Von Timo Horn und Dominique Heintz über Matthias Lehmann bis hin zu Lukas Klünter können sich die Kölner Abwehrrecken auf einen heißen Tanz freuen, zumal Arsenal äußerst heimstark ist. Doch chancenlos, das haben das 0:4 der Gunners beim FC Liverpool und das 0:1 bei Stoke City gezeigt, werden die Geissböcke nicht sein, zumal nicht klar ist, wie ernst der AFC die Europa League nehmen wird, nachdem erstmals seit 20 Jahren die Königsklasse verpasst wurde. In England wird bereits spekuliert, dass Wenger vor allem junge Spieler aus der zweiten Reihe in der Europa League zum Einsatz bringen wird. Aber darauf sollte sich der FC besser nicht verlassen.

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