Der ewige Vergleich: "Das wird nie der Fall sein"

Ich hatte die Wahl zwischen Leverkusen und Köln

Die Bundesliga war schon länger das Ziel des Effzeh. Sie kamen 2010 hierher und haben – mit einem Jahr Unterbrechung – die Entwicklung am Geißbockheim mitgekommen. Wie hat sich der Frauenfußball beim FC verändert?
Der Stellenwert der FC-Frauen hat sich auf jeden Fall vergrößert. Wir wurden eigentlich schon immer gut unterstützt, aber in den letzten Jahren hat sich hier noch mal einiges getan. Der Klub hat alles dran gesetzt aufzusteigen, das wollten wir ja nicht erst letzte Saison. Aber es hat leider immer wieder nicht funktioniert. Aber letzte Saison war dann der Teamgeist einfach so gut, dass wir selbst in schwächeren Phasen ungeschlagen geblieben sind.

Rachel Rinast.
Rachel Rinast. (Foto: GBK)

Sie selbst sind vor fünf Jahren von Holstein Kiel nach Köln gewechselt. Es heißt, der DFB habe ihnen damals zu diesem Schritt geraten.
Das stimmt. Ich bin erst spät vom DFB gesichtet worden, während der U18. Ich wollte damals zum Studium an die Sporthochschule nach Köln und deswegen hat der DFB Kontakte zu Klubs in Nordrhein-Westfalen hergestellt. Ich hatte am Ende die Wahl zwischen Leverkusen und Köln und habe mich für den FC entschieden.

In diesem Sommer haben Sie an der WM in Kanada teilgenommen – aber nicht für Deutschland, sondern für die Schweiz.
Ja, das war schon crazy. (lacht)

Warum?
Es war total verrückt, weil ich gar nicht mehr damit gerechnet hatte. Ich hatte die Nationalmannschaft vor drei, vier Jahren abgehakt, nachdem sich der DFB irgendwann nicht mehr gemeldet hat. Aber durch meine Mutter bin ich glückliche Besitzerin eines Schweizer Passes, und irgendwann habe ich eher durch Zufall meinem Berater davon erzählt. Er meinte: Ja, warum sagst Du das nicht gleich? Es ist ja nicht so, dass ich mit einem Schild umherlaufe, beim Schweizer Verband anklopfe und sage: Schaut mal, ich spiele beim 1. FC Köln und habe einen Schweizer Pass. Aber das hat er dann für mich gemacht.

Und dann ging alles ganz schnell.
Ja, innerhalb von drei Monaten habe ich ein paar Spiele gemacht, war plötzlich Stammspielern und bei der WM dabei. Das war einfach unbeschreiblich. Es fühlt sich noch immer an wie ein Traum. Das war mit nichts vergleichbar, was ich bis dahin erlebt hatte. Ich versuche noch immer Worte für diese Zeit zu finden, aber es klappt einfach nicht.

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