Nein, niemand hatte erwartet, der 1. FC Köln würde die erste Mannschaft werden, die dem FC Bayern München dessen Grenzen aufzeigt. Stattdessen war das 0:4 des Effzeh gegen die Bayern eine weitere Machtdemonstration des Rekordmeisters. Für die Geissböcke heißt es: Lernen aus den Stärken des Gegners – und aus den eigenen Fehlern. Denn auch letztere gab es zur Genüge. Ein Kommentar.
München – Sie hatten sich viel vorgenommen. Sie wollten ohne Respekt antreten. Doch die Angst vor einer richtigen Klatsche – und vor der eigenen Courage – war zu groß. Das Risiko, bei zu viel Offensive von den Bayern ein halbes Dutzend und mehr eingeschenkt zu bekommen, lag wie ein Schleier über dem Kölner Spiel.
Vertrauen und Verantwortung müssen erst noch wachsen
Defensiv erledigten die Kölner ihre Aufgaben soweit möglich mit guter Organisation, Disziplin und Engagement. Zu kritisieren gab es allerdings zwei Dinge: Erstens hatte sich der FC eigentlich vorgenommen, die wenigen Möglichkeiten, die sich ergeben würden, in Torgefahr umzumünzen. Peter Stöger bemängelte hinterher mit Recht: “Wir haben vor dem 0:1 Konterchancen gehabt, sie aber mit relativ wenig Vertrauen fertig gespielt. Da hatten wir das Gefühl, dass unsere Jungs die Verantwortung weitergegeben haben.”
Genau das ist das, woran es der jungen Kölner Mannschaft noch mangelt. Die Mischung aus Bundesliga-Erfahrung und dem Mut, wenn es gegen die ganz Großen geht. Genau das trennt den FC mit großem Abstand noch von den Teams, die sich (zu Recht oder zu Unrecht) Top-Teams nennen. Timo Horn brachte es auf den Punkt: “Der nächste Schritt wäre jetzt, auch gegen Weltklassespieler offensiv die Ruhe zu bewahren und den Respekt abzulegen. Da müssen wir uns noch einen Tick mehr zutrauen, gerade gegen die großen Teams.”
Standards bringen FC um den Lohn der Arbeit
Und dann trat am Samstag erneut die alte Standardschwäche in Erscheinung: Ja, der 1. FC Köln hat mit Dominique Heintz, Frederik Sörensen und Anthony Modeste drei kopfballstarke Spieler geholt und verfügt nun über diverse hoch gewachsene, in der Luft präsente Kicker. Trotzdem hat der Effzeh nun schon wieder ein Gegentor nach einem Standard bekommen. Gegen Ingolstadt und Hannover (auch, wenn es letztlich ein Hand-Tor war) kostete es wichtige Punkte. Gegen den FCB war es der Todesstoß.
“Gegen die Bayern ist es schon schwer genug. Wenn du dann aber noch zwei Standardtore bekommst, ist es doppelt ärgerlich”, beklagte Dominic Maroh. Diese Anfälligkeit nach ruhenden Bällen muss Peter Stöger mit seinen Spielern in den Griff bekommen. Ansonsten werden sich die Kölner immer wieder um den Lohn ihrer Arbeit bringen.
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