In Hannover hat der letzte Sportdirektor, Dirk Dufner, im Sommer eine erstaunliche Transferpolitik betrieben. Das Tafelsilber wurde verscherbelt, teilweise für viel Geld (Joselu für acht Mio. nach England), teilweise für fixe Ablösesummen (Stindl für drei Mio. nach Gladbach) und teilweise wohl unter Wert (Bittencourt für 2,5 Mio. zum Effzeh). Andere Spieler wurden nicht gehalten (Briand, Pereira). Dafür kamen Spieler, die die Abgänge bislang nicht ansatzweise ersetzen konnten, wie Oliver Sorg und Felix Klaus aus Freiburg oder Mevlüt Erdinc aus St. Etienne.
“Der Kader ist etwas unausgewogen”, gab Bader am Sonntag zu und damit seinem Vorgänger Dufner unüberhörbar einen Seitenhieb mit. Ausbaden muss dies nun Trainer Michael Frontzeck, der allerdings ebenfalls kein gutes Standing in Hannover hat. Schon bei seinem Amtsantritt galt er als Fehlbesetzung, war er zu dem Zeitpunkt doch von allen Trainern der mit dem schlechtesten Punkte-Durchschnitt in der Bundesliga-Geschichte, die mehr als 100 Spiele auf der Trainerbank gesessen hatten.
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— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) October 11, 2015
Dieser Wert hat sich seit der Rettung Hannovers kaum verbessert. Die bisherigen fünf Punkte aus acht Spielen waren für diese Statistik nicht gerade zuträglich. Als “nicht chancenlos” bezeichnete Bader den Kader trotzdem und sprach Frontzeck sein Vertrauen aus, “eine Formation zu finden, die sich wehren wird”. Das hatte Frontzeck zuletzt gegen Wolfsburg (1:1) und Bremen (1:0) erfolgreich getan – und somit wohl seinen Job über die Länderspiel-Pause hinweg gerettet.
Diese Spiele sind es auch, die dem Effzeh Warnung genug sein sollten, dass zwar der Tabellen-17. mit der zweitschlechtesten Defensive und der zweitschlechtesten Offensive der Liga nach Köln kommt. Doch Favoritenrollen sind dem 1. FC Köln in den letzten Jahren schon öfter schlecht bekommen. Aufbauarbeit für die Niedersachsen will am Geißbockheim niemand betreiben. Schon gar nicht Jörg Schmadtke oder Leonardo Bittencourt.
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