Jetzt hat Jörg Schmadtke den Salat. Nach acht Spielen wollte er den Saisonstart des 1. FC Köln bewerten. Jetzt lautet dieser plötzlich: Europa League. Ein Viertel der Saison 2015/16 ist fast vorbei. So langsam aber sicher bekommt die Bundesliga-Tabelle Aussagekraft. Vollzieht sich die Entwicklung des Effzeh etwa schneller als erhofft? Es gibt Anzeichen, die dafür sprechen – doch die eigentliche Reifeprüfung steht noch bevor. Ein Kommentar.
Köln – André Breitenreiter meinte es gut mit seinem geschätzten Kollegen Peter Stöger. Er sagte im Brustton der Überzeugung, dass der FC mittlerweile eine “Top-Mannschaft” sei. Das 3:0 auf Schalke hatte offenbar deutliche Spuren hinterlassen beim Trainer der Knappen. Aber welche Lehren lässt das Spiel wirklich zu?
Der taktische Reifeprozess ist spürbar
Die wichtigste ist wohl, dass die Geissböcke in den ersten acht Spielen einen taktischen Reifeprozess durchlaufen haben. Gerade gegen die vermeintlichen Top-Klubs (Wolfsburg, Gladbach, Schalke) ging der Matchplan Stögers auf. Insbesondere die Defensive um die jungen Sörensen und Heintz funktionierte in diesen Spielen nahezu perfekt. Dazu war das Spiel in der Veltins-Arena der vorläufige Höhepunkt einer gut abgestimmten Konter-Mannschaft, die in Anthony Modeste nicht nur einen überragenden Abschlussspieler hat, sondern dahinter mittlerweile über diverse passsichere und tempostarke Antreiber und Ballverteiler verfügt.
#S04 erlebte gegen den #Effzeh sein königsblaues Wunder. #Breitenreiter macht aus dem @fckoeln eine "Top-Mannschaft". http://t.co/a4gLp3eAQx
— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) October 5, 2015
Stellt man die acht bisherigen Spiele nebeneinander, wird allerdings auch klar: Die echten Bewährungsproben für den Effzeh kommen erst noch. Und damit sind nicht die Über-Bayern gemeint. Die Stöger-Elf muss erst gegen die vielzitierten “Mannschaften auf Augenhöhe” beweisen, dass sie nicht nur kontern, sondern auch aus einer sicheren Abwehr heraus dominieren kann. Und genau diese Duelle stehen jetzt bevor. Hannover, Hoffenheim, Mainz und Augsburg – so lauten die nächsten vier Heimspiel-Gegner. Zwei vergleichbare Spiele gingen in dieser Saison auswärts bereits verloren (in Frankfurt und Berlin). Es sind diese Aufeinandertreffen, die auch in dieser Spielzeit wieder über den wahren Erfolg des 1. FC Köln entscheiden werden.
Letzte Saison gab’s den Dämpfer im Herbst
Vergangene Saison holten die Geissböcke im Herbst aus den Heimspielen gegen Freiburg, Augsburg, Berlin und Mainz nur einen Punkt. Es waren jene Partien, die einen früheren Klassenerhalt verhinderten. Das soll ein Jahr später anders kommen. Das Spiel am Sonntag auf Schalke war eine herausragende Leistung einer Mannschaft, die sich schneller zu entwickeln scheint, als sich selbst so mancher Optimist erhofft hatte. Doch die echte Reifeprüfung steht erst noch bevor.
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