“Mal sehen, wie sich ein Tag als Schiedsrichter anfühlt”, sagte Stöger mit einem breiten Grinsen. Man möchte hoffen, dass sie in Frankfurt in der DFB-Zentrale den nötigen Humor haben, darüber zu lachen. Und man möchte hoffen, dass sie die Botschaft dennoch ernst nehmen. Denn gebessert hat sich freilich nicht viel seither.
Assistent Rohde wird zum Hauptschiedsrichter
Immer wieder hat der DFB betont, intern mit seinen Schiedsrichtern hart ins Gericht zu gehen und sie auch strafzuversetzen, wenn die Schwere des Fehlers es nötig mache. Auch längere Pausen hat es bereits für Referees nach Fehlern gegeben – ähnlich einer Roten Karte für einen Spieler. Assistent Robert Kempter beispielsweise, der dem FC Bayern einen skandalösen Elfmeter gegen den FC Augsburg zugesprochen hatte, hatte in der Folgewoche in der Dritten Liga als Assistent antreten müssen.
Hier kommen @AModeste15, @SiZolli , @lbittencourt32 und Co. – der #Effzeh stellt alles op der Kopp! #Karneval pic.twitter.com/lJGWeToqFB
— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) November 11, 2015
Man hatte also davon ausgehen können, dass Bastian Dankert und seinem verantwortlichen Assistenten Rene Rohde etwas ähnliches passieren würde. Rohde musste in der Folgewoche tatsächlich in die Dritte Liga – aber nicht als Assistent, sondern als Hauptschiedsrichter. Er leitete die Partie Stuttgart gegen Würzburg – und erhielt vom Fachmagazin “kicker” für seine Leistung die Note 5. Die Folge: Eine Woche später durfte er in Paderborn das Zweitliga-Spiel zwischen dem SCP und dem FSV Frankfurt leiten, ebenfalls als Hauptschiedsrichter. Diesmal machte er es besser (kicker-Note 2,5). Dennoch: Eine Konsequenz aus dem Handspiel-Fauxpas hatte es nicht gegeben.
Dankert erhält zwei Mal in Folge die Note 6
Auch nicht für Dankert. Der hatte für seine Leistung in Köln vom “kicker” die verdiente Note 6 erhalten. Nach nur einem Spiel Pause (was allerdings seinem Einsatz-Rhythmus entsprach und daher keine Strafe war) durfte er schon wieder pfeifen: den FC Bayern in der Allianz Arena gegen den VfB Stuttgart. Sein Assistent: Rene Rohde. Deren beider Leistungen beschrieb der “kicker” wie folgt: “Bastian Dankert – Note 6: Vor allem Assistent Rohde erwischte einen rabenschwarzen Tag, erkannte beim 2:0 und 4:0 die Abseitsstellung in der Entstehung nicht, hob dafür beim eigentlich korrekten 4:1 durch Werner (47.) fälschlicherweise die Fahne.”
Peter Stöger hatte nach dem Hoffenheim-Spiel kritisiert, dass offenbar die Schiedsrichter machen könnten, was sie wollten, es gehe ohnehin einfach ohne Konsequenzen weiter. Der DFB muss nach diesen letzten Wochen also damit leben, wenn der Karneval dazu genutzt wird, böse Geister auszutreiben.
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