21. November 2015, 1. FSV Mainz 05, Ergebnis 0:0
Es gibt wohl keine Regel, die so häufig verändert, angepasst, wieder rückgängig und korrigiert wurde, wie die Abseitsregel. Aktiv, passiv, gleiche Höhe, welche Körperteile Tore erzielen können, Pass vom Mitspieler, Pass vom Gegner, neue Spielsituation: letzteres ist es, was Anthony Modeste die glasklare Torchance zum Siegtreffer raubt. Niko Bungert produziert einen nicht anders zu interpretierenden Querschläger, der landet vor dem – im Abseits befindlichen – Modeste. Der Franzose kann alleine auf Loris Karius zulaufen und wird zurückgepfiffen. Abseits? Nein. “Seit zwei Jahren erklär man uns, dass diese Situation kein Abseits ist”, redet sich Sportchef Jörg Schmadtke in Rage. Am Ende hilft es nichts, das Spiel endet torlos.
27. November 2015, SV Darmstadt 98, Ergebnis 0:0
Es ist Mitte der zweiten Hälfte am Böllenfalltor, als eine Ecke von Milos Jojic in den Strafraum der Darmstädter gesegelt kommt. Am zweiten Pfosten geht Kevin Vogt zu Boden, steht auf, reklamiert kurz und spielt dann weiter. Ein Zweikampf wie jeder andere, denken viele. Erst die Zeitlupe zeigt: Vogt wird klar am Trikot gehalten. Kein leichtes Zupfen, kein handelsüblicher Kontakt, sondern ein Strafstoß-würdiges Festhalten. “Ich weiß nicht, was man sonst noch für einen Elfmeter machen muss”, sagt Vogt hinterher. Ein Pfiff ertönt nicht.
5. Dezember 2015, FC Augsburg, Ergebnis 0:1
Ein torloses Spiel hätte der FC nach dem verschossenen Elfmeter gegen den FC Augsburg auch noch genommen. Aber Martin Hitz und Raul Bobadilla haben an dem Tag etwas anderes vor. Nicht nur, dass der Stürmer ein herrliches Freistoßtor erzielt nach einer Szene, auf die nie und nimmer einen Freistoß hätte folgen dürfen. Die Unsportlichkeit des Jahres legt Hitz ein mit seinem Stollentanz am Elfmeterpunkt. Der Leidtragende: Modeste und damit der 1. FC Köln.
Nicht das erste Mal und wohl auch nicht das letzte Mal in dieser Saison: Es heißt, alles gleicht sich wieder aus. Sollte es so sein, wird die Reha-Abteilung des SV Werder Bremen ab Sonntag einiges mehr zu tun bekommen. Oder Werder wird sich über komische Pfiffe aufregen. Solange der 1. FC Köln am Ende jubelt, wird den Geissböcken das egal sein.
“Wir hatten uns mehr ausgerechnet”, sagt Dominic Maroh mit Blick auf die letzten Spiele und die unheimliche Folge an unglücklichen Ereignissen. “Jetzt wollen wir gegen eine Mannschaft, die hinter uns steht, mit ein bisschen Wut im Bauch das Spiel gewinnen.” Mit Wut zu drei Punkten, in der Hoffnung, dass es einfach mal wieder ein ganz normales Fußballspiel wird, an dessen Ende keine umstrittenen Aktionen für einen anderen Ausgang hätten sorgen können. Möge der Bessere gewinnen!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!