Werner Spinner vor der Weihnachtsfeier des 1. FC Köln. (Foto: JS)

Spinner zum Zoff mit Overath: "Türen sperrangelweit offen"

Sie sprechen das Thema Demokratisierung an. Sie haben bei Ihrem Amtsantritt gesagt, Sie seien kein Sonnenkönig und es müsse mehr Demokratie her. Das hat Ihr Verhältnis zu Wolfgang Overath schwer belastet. Hat es sich mittlerweile gebessert?
Ich habe ein paar Mal mit Wolfgang Overath geredet. Ich weiß, welche Bedeutung Wolfgang Overath für den FC hat, ich bin schließlich selbst seit meiner Kindheit FC-Fan. Ich habe ihn schon mehrfach ins Geißbockheim eingeladen. Er hat das aber abgelehnt. Wir haben in wesentlichen Punkten eine unterschiedliche Auffassung.

Overath beharrt auf seinen Zahlen

Zum Beispiel?
Da geht es um den damaligen wirtschaftlichen Zustand des Klubs. Er beharrt auf seinen Zahlen, ich glaube an die Zahlen der Wirtschaftsprüfer, die uns prüfen.

Karl-Heinz Thielen hat angeregt, der FC solle noch einmal auf Overath zugehen.
Das haben wir mehrfach gemacht, auch Toni Schumacher hat sich da persönlich große Mühe gegeben und tut das immer noch. Wir haben es auch über Bande versucht, haben alte Weggefährten wie Günter Netzer oder Karl-Heinz Rummenigge angesprochen. Alle sind der Auffassung, es wäre schön, wenn Wolfgang Overath wieder ins Stadion käme und sich wieder mit dem FC vereinen würde. Der Hinweis von Karl-Heinz Thielen war also gar nicht nötig und passte auch nicht so recht. Die Türen stehen für Wolfgang Overath sperrangelweit offen.

Man muss zwischen dem Spieler und dem Präsidenten Overath unterscheiden

Wolfgang Overath ist eines der großen Idole des Klubs. War es rückblickend unbedacht von Ihnen, ihn so zu kritisieren?
Ich glaube, man muss unterscheiden zwischen dem Spieler Wolfgang Overath, der eine Ikone war und ist für den 1. FC Köln und über den ich nie ein kritisches Wort sagen würde, und der Bilanz des Präsidenten Wolfgang Overath.

Warum?
Als Spieler war Overath unbestritten einer der Besten, die Deutschland je hatte. Als Präsident ist er aber ohne Vorwarnung zurückgetreten und als Toni Schumacher, Markus Ritterbach und ich gewählt wurden, war der Klub in einem kritischen Zustand. Wir mussten uns da doch zwangsläufig dazu äußern, wie wir die Lage sehen und was wir anders machen würden. Dass das von Overath als persönliche Kritik empfunden wurde, resultierte aus eben dieser kritischen Lage. Es ist immer schwierig zu akzeptieren, wenn Nachfolger anders agieren als man selbst.

Weiterlesen: “Die Satzung hatte einen Sonnenkönig-Paragraphen”

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