Er ist einer der großen Gewinner der bisherigen Rückrunde: Mergim Mavraj, vor einem Monat noch Innenverteidiger Nummer vier, hat sich in die Startformation des 1. FC Köln gespielt. Mit starken Leistungen gegen Wolfsburg, den HSV und Frankfurt – Abstriche alleine aufgrund des verschuldeten 0:1 gegen die Eintracht – hat sich der Albaner eindrucksvoll zurückgemeldet.
Köln – Wie der 29-Jährige diese Entwicklung erlebt hat, was sie für seine Zukunft beim Effzeh bedeutet und welche Rolle sein Glaube in den vergangenen Monaten gespielt hat, verriet Mavraj im Interview mit dem GEISSBLOG.KOELN.
GBK: Herr Mavraj, hätten Sie es vor vier Wochen für möglich gehalten, drei der vier Rückrundenspiele in der Startelf zu stehen?
MERGIM MAVRAJ: Das hätte wohl keiner gedacht. Auch direkt nach dem Stuttgart-Spiel war ich noch weit davon entfernt daran zu glauben, die nächsten drei Spiele am Stück zu bestreiten. Da muss man ja auch realistisch sein. Egal, wie sehr man träumt und welche Wünsche man hat, damit gerechnet hätte ich nicht.
Der Tod meines Vater war ein großer Schlag
Dominique Heintz wurde krank, Sie sind in die Mannschaft gerückt. Als Heintz wieder fit war, sind Sie drin geblieben und der FC hat begonnen mit Dreierkette zu spielen. Was hat der Trainer zu Ihnen gesagt?
Es bedurfte keiner großen Gespräche. Als Fußball-Profi ist es meine Aufgabe, bereit zu sein und der Mannschaft weiterzuhelfen. Der Trainer hat das nach dem Wolfsburg-Spiel honoriert und wertgeschätzt. Ich brauche niemanden, der mir auf die Schulter klopft. Ich war überrascht, dass es so gut gelaufen ist, aber zufrieden. Nach so einer langen Zeit wieder zu spielen, ist purer Genuss. Und dass der Trainer mir danach weiter das Vertrauen geschenkt hat, ist wunderbar. Es gibt wenig Schöneres im Fußball.
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— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) February 17, 2016
Das letzte Jahr war nicht einfach für Sie.
Das stimmt. Mein Vater ist gestorben, das war neben meiner Verletzung der große Schlag, der mich sehr getroffen hat. Er war nicht nur mein Vater, sondern die wichtigste Figur in meinem Leben. Das war nicht einfach. Umso schöner ist es jetzt.
Ich habe ein Ur-Selbstvertrauen in mir
Waren Sie nervös in den Minuten vor dem Spiel in Wolfsburg?
Nein. Das war erstaunlich. Ich war sehr ruhig und selbstsicher. Ich habe mich sehr gut gefühlt, nicht gezweifelt. Ich habe ein Ur-Selbstvertrauen in mir, dass selbst, wenn etwas schiefgeht…
Wie gegen Frankfurt…
Genau! Dass ich danach weiterspielen kann, als sei nichts gewesen. Das ist mir gelungen.
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