Ähnlich wunderlich war, dass Leonardo Bittencourt doch noch sein Tor erzielen sollte – und zwar per Kopf. Ganz 171 Zentimeter misst der Offensivspieler des Effzeh, doch sie reichten, um eine Flanke von Filip Mladenovic über die Linie zu drücken, nachdem Anthony Modeste dieselbe Flanke mit seinem Kopf nicht erreicht hatte. Es war Bittencourts erstes Saisontor, sein erstes Pflichtspiel-Tor im FC-Dress und ein Hoffnungsschimmer für die Geissböcke. Dass es bei diesem Hoffnungsschimmer blieb und keine Punkte daraus entsprangen, war der ähnlich desaströsen Chancenverwertung geschuldet, wie sie Bittencourt in der 19. Minute vorgemacht hatte.
Für die Seele war mein erstes Tor gut
„Wir hatten Riesen-Gelegenheiten, es wäre mehr drin gewesen, wenn wir kaltschnäuziger gewesen wären“, gestand der Torschütze später ein. So recht konnte sich Bittencourt deswegen auch nicht über seinen Debüt-Treffer freuen. „Wenn ich mein Tor gegen den Sieg eintauschen könnte, würde ich es machen. Für die Seele war es gut, es tut gut, mein erstes Tor geschossen zu haben. Aber es hat uns heute gar nichts gebracht.“
Doch Bittencourt hat sich zumindest persönlich endlich das Gefühl geholt, Tore erzielen zu können. Monatelang hatte er Torchancen vergeben, galt schon als personifizierter Chancentod beim Effzeh. War der Kopfballtreffer nun eine Art Brustlöser? „Leo investiert viel in dieser Saison. Er hatte immer wieder Abschlusspech, auch heute“, sagte Trainer Peter Stöger. „Er hat auch heute viele Chancen vorgefunden. Dass er das Tor mit dem Kopf gemacht hat, überrascht mich ein wenig. Ich hoffe, dass es ihm Vertrauen gibt, vielleicht in Zukunft auch mit Beinen zu treffen.“
Nächster Gegner: Hannover 96
Die nächste Gelegenheit hat er bereits kommenden Samstag – gegen seinen Ex-Klub Hannover 96. Es wäre die perfekte Gelegenheit, den Torjubel mit der Freude über einen Sieg zu verbinden.
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