Besonders bitter aus Sicht der Profis ist die desaströse Heimbilanz im Jahr 2016. Das 0:2 gegen Bayer Leverkusen war bereits die vierte Heimpleite in Folge. Fünf der sechs Heimspiele im neuen Jahr gingen verloren. Die Bilanz von drei Punkten aus sechs Spielen vor heimischer Kulisse kann nüchtern als “nicht Erstliga-tauglich” eingestuft werden.
Da sind wir aktuell nicht gut genug
“Wir spielen noch immer in Köln viel lieber als anderswo”, sagte Peter Stöger am Sonntag. Ist trotzdem der Heimkomplex zurückgekehrt, an dem die Mannschaft schon in der Vorsaison gekrankt hatte und der in der Hinrunde eigentlich abgelegt schien? Stöger warnte vor Hysterie, man sei “von den Punkten nicht weiter als letzte Saison, aber von der Spielidee”. Das Problem: In Sachen Punkte haben die Kölner einen deutlichen Rückschritt gemacht im Vergleich zur Hinrunde. Stichwort: Ergebnissport.
Das liegt, und da teilen sich Profis und die U21 das Leid, vor allem an einer mangelhaften bis ungenügenden Chancenverwertung. Die Teams von Peter Stöger und Martin Heck versemmeln seit Wochen in schöner Regelmäßigkeit selbst die größten Torchancen. Und weil in der Defensive kaum noch mal die Null steht, gingen bei den Profis sechs von zwölf Spielen und bei der U21 gar neun von 14 Spielen in 2016 verloren. Am Ende, so Stöger, “geht es darum, dass der Ball im Netz zappelt. Und da sind wir aktuell nicht gut genug.”
Zu viele Totalausfälle im Sturm
Gleiches beklagt auch Martin Heck seit Wochen, wobei er noch mit dem Problem zu kämpfen hatte, dass mit Lucas Cueto der beste Angreifer im Winter verkauft wurde und der zweitbeste Stürmer, Maurice Exslager, wochenlang verletzt fehlte. Stöger hingegen verzweifelt seit Wochen daran, dass sich außer Anthony Modeste und dem ebenfalls länger verletzten Simon Zoller zuletzt nur Leonardo Bittencourt treffsicher zeigte. Stürmer wie Philipp Hosiner und Yuya Osako sind in dieser Saison vor dem gegnerischen Tor ebenso Totalausfälle wie Marcel Risse (letzte Saison fünf Saisontore, diese Saison null).
Und so bleibt bislang im Jahr 2016 ein 1. FC Köln, dessen Profis (Punkte-Schnitt in der Rückrunde: 0,83) und U21 (0,64) dankbar für eine gute Hinrunde sein können. So steht die Stöger-Truppe weiter mit einem halbwegs (oder trügerisch?) beruhigenden Polster vor der Abstiegszone, die U21 hat aufgrund eines starken Herbstes überhaupt noch Chancen auf den Klassenerhalt. Nur die Frauen können längst wieder für das Unterhaus planen. Sie hatten nie wirklich eine Chance, die Liga zu halten.
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