Timo Horn wurde als 18-Jähriger die Nummer eins. Wie hat er sich seitdem auch vor diesem Hintergrund entwickelt?
BADE: Er ist nie stehen geblieben, hatte keinen Hänger. Die Kurve ging bei ihm konstant nach oben. Sein Spiel ist mutiger geworden, offensiver. Die Ruhe und Körpersprache waren schon immer eine seiner Stärken. Aber er versucht immer aktiver am Spiel teilzunehmen. Es gibt immer noch Steigerungsmöglichkeiten, auch in Sachen Robustheit. Aber man darf Timos Alter nicht vergessen, er ist mit 22 Jahren wirklich schon brutal weit.
Mit Timo trauen wir uns zu, alle Varianten zu spielen
Was bedeutet seine Entwicklung für das Spielsystem des Effzeh?
SCHMID: Am Anfang hat es noch wenig bedeutet. Es ging am Anfang noch nicht darum, mit den vorhandenen Spielern schönen Fußball zu spielen, sondern erfolgreichen Fußball und aufzusteigen. Das hat sich ein wenig geändert. Man sieht bei Timo eine Riesen-Entwicklung. Er ist auf einem super Weg und ich bin beeindruckt, wie er sich darauf konzentriert. Wir trauen uns zu, mit ihm alles zu spielen. Er hat alle Varianten drauf.
Welche Varianten will der Effzeh denn künftig spielen lassen?
SCHMID: Wenn man den Verlauf dieser Saison sieht, erkennt man, dass wir viel mehr Torchancen kreieren als letztes Jahr. Wir agieren offensiver, haben mehr Ballbesitz, verwerten allerdings unsere Chancen nicht effizient. Da müssen wir im nächsten Jahr besser werden. Das wird der nächste Schritt sein, zusammen mit mehr Ball- und Passsicherheit. Und das wird sich auch darin niederschlagen, welche Spieler wir neu dazu holen möchten. Da sind wir schon relativ weit und wissen, was wir wollen.
Das 3-4-3 kann ein System für die Zukunft sein
Wird man die Dreierkette in der nächsten Saison noch häufiger sehen?
SCHMID: Peter Stöger und ich haben schon in unserer Zeit bei Austria Wien darüber gesprochen, dass das 3-4-3 ein System für die Zukunft sein könnte. Es besteht eine gute Chance, dass wir es häufiger sehen werden in der nächsten Saison, wir haben aber ja ohnehin kein starres System, sondern richten uns nach unseren Spielern, den Gegnern und der Spielsituation aus. Wir müssen diese Variante so einstudieren, dass es eben keine Fünferkette mehr ist, sondern ein 3-4-3. Wir dürfen nicht zu tief stehen, sonst haben wir keinen Zugriff und kommen kaum in Zweikämpfe. Es ist ein schwieriges System, es kann aber sehr schwer sein, dagegen zu verteidigen, wenn man es gut spielt.
Was verändert sich durch eine Dreierkette für den Torhüter?
BADE: Der Torhüter muss die Abwehr coachen, insofern betrifft ihn das auch. Er muss wissen, was vor ihm passiert und wie es bestenfalls ablaufen muss, damit er seine Vorderleute unterstützen und anleiten kann. Für das reine Torwart-Spiel ist es aber nicht wichtig, ob drei, vier oder fünf Leute vor ihm stehen. Wichtig ist, auf welcher Höhe und wie die Spieler stehen müssen. Das muss er wissen.
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