Ein Knackpunkt in der öffentlichen Wahrnehmung war die Vorstands-Vergütung. Worauf haben Sie sich geeinigt?
Grundsätzlich haben wir beschlossen, dem Vorstand eine Vergütung zu bewilligen und die Höhe mit dem Vorstand besprochen. Im nächsten Schritt klopfen wir mit dem Finanzamt ab, dass die Höhe mit der Gemeinnützigkeit vereinbar ist. Anschließend werden wir die Vergütung den Mitgliedern kommunizieren.
Von welcher Größenordnung sprechen wir denn? Fünfstellig, sechsstellig, siebenstellig?
Es wird mit Sicherheit keine Vergütung geben wie bei einem ähnlichen Job in der freien Wirtschaft. Der 1. FC Köln ist ein gemeinnütziger Verein, das dürfen wir nicht außer Acht lassen.
Dürfen die Vergütung nicht nach oben aufblasen
Gemeinnütziger Verein hin oder her, aber hinter dem Verein steht eine KGaA, ein mittelständiges Unternehmen, nämlich die Profiabteilung. Es gibt das Schlupfloch, dass diese den Vorstand subventionieren kann, weil der Vorstand zum großen Teil ja indirekt für diese KGaA arbeitet. Wird dieses Schlupfloch bei der Vergütung genutzt?
Das Finanzamt würde im Zweifel an dieser Stelle von dem Motto „linke Tasche, rechte Tasche“ ausgehen. Deswegen muss man da aufpassen, die Vergütung nicht nach oben aufzublasen. Aber abgesehen davon sind wir der Meinung, dass der ehrenamtliche Grundcharakter dieses Amtes nicht verloren gehen sollte. Im Mitgliederrat besteht daher Einigkeit, dass keine Vergütung gezahlt werden soll, die eine Geschäftsleitung eines mittelständischen Unternehmens erhalten würde. Es ist ein bedeutsamer Schritt vom Ehrenamt zur Vergütung und es ist ein Ausdruck der Wertschätzung an den amtierenden Vorstand, dass es erstmals einen solchen Einschnitt in der Geschichte des 1. FC Köln geben wird.
Wann wird die genaue Höhe der Vergütung denn bekannt gegeben?
Nach den Gesprächen mit dem Finanzamt werden wir die Höhe der Vergütung den Mitgliedern bekannt geben. Das wird rechtzeitig vor der Mitgliederversammlung erfolgen. Denn wir werden die Mitglieder ja nicht bitten, den neuen Vorstand zu wählen und erst hinterher bekannt geben, wie hoch die Vergütung tatsächlich ist. Vielmehr sollen die Mitglieder ihre Entscheidung über die Wahl des Vorstands in Kenntnis der Vergütung treffen.
Wir machen endlich was aus der Begeisterung
Abschließend: Wie fällt bislang Ihr Zwischenfazit nach zwei Jahren Zweiter Liga und zwei Jahren Bundesliga aus?
Ganz klar positiv. Wir machen endlich was aus der Begeisterung, die um den Effzeh herum existiert. Wir sind ja kein ganz kleiner und kein ganz unbedeutender Klub. Wir hatten uns sportlich und finanziell in eine schlechte Lage manövriert und sind dabei, aus diesem Loch herauszukrabbeln und die Power und Wucht, die der Verein hat, zielgerichtet einzusetzen.
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