Auch ein weiterer Offensivspieler machte am Samstag auf sich aufmerksam: Neuzugang Artjoms Rudnevs schaffte es zwar trotz guter Gelegenheiten nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Der Angreifer machte aber ebenfalls ein starkes Spiel, lief gefühlt doppelt so viel wie seine Mitspieler und schaffte so Räume für seinen Sturm-Partner Anthony Modeste. Zudem bereitete er den Treffer zum 2:0 durch den Franzosen vor. Das Auslassen der Torchancen wollte Stöger dem Ex-Hamburger nicht ankreiden: “Bei Rudi ist es ähnlich wie bei Leo. Er hat viele Aktionen. Wer viele Aktionen hat, kann nicht alles richtig machen. Aber er hat gezeigt, weshalb wir ihn geholt haben. Er ist ein unangenehmer Spieler für die Konkurrenz, er hat ein gutes Spiel gemacht.”
Kein Schützenfest: “Vielleicht war es besser so”
Die Chancenverwertung als der einzige echte Kritikpunkt eines ansonsten rundum positiven Saisonauftaktes: Peter Stöger dürfte zufrieden sein, dass seine Mannschaft von der ersten Minute keine Zweifel hatte aufkommen lassen, wer das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Wenngleich ein Kantersieg möglich gewesen wäre, wie auch Jörg Schmadtke betonte. “Wir hätten sieben, acht Tore machen können, ohne dass wir jede Chance hätten nutzen müssen”, sagte der Sportchef, fügte in Anlehnung an jene vorschnelle und gefährliche Euphorie aus den alten Geromel-Zeiten aber an: “Vielleicht war es besser so.”
Lieber nahm der Effzeh also die drei Punkte sicher mit, sortierte sich in der ersten (wenig aussagekräftigen) Bundesliga-Tabelle auf Rang zwei ein und darf nun mit einem Augenzwinkern behaupten: In zwei Wochen beim VfL Wolfsburg, der sein Auftaktspiel ebenfalls 2:0 gewann, kommt es bereits zum ersten Spitzenspiel der Saison. Dann wird sich zeigen, wie spielfreudig sich der Effzeh gegen eine stärkere Mannschaft zeigen wird und ob sich bis dahin die Chancenverwertung schon verbessert haben wird.
Die Spieler wollten weiter offensiv verteidigen
Ein Zeichen, in welche Richtung es in dieser Saison spielerisch gehen soll, lieferte das Darmstadt-Spiel allemal, zumal Kapitän Matthias Lehmann und Trainer Stöger Mitte der zweiten Hälfte an der Seitenlinie diskutierten, wie man taktisch weiterspielen wolle. „Die Spieler wollten weiter offensiv verteidigen. Das gibt aber Räume, und da stellt sich die Frage, ob man das bei 2:0 muss”, erklärte Stöger hinterher. “Es ging nicht darum, dass das nicht geht, sondern darum, dass es meine Aufgabe ist, die Spieler darauf hinzuweisen. Wenn sie der Meinung sind, dass sie die Räume schließen können, können sie ganz vorne attackieren.“ Auch nach einem 2:0 nicht verwalten, sondern weiter attackieren – das ist durchaus ein weiteres Element, das für viele weitere interessante Spiele mit Kölner Beteiligung sprechen dürfte.
Alles rund um das 2:0 gegen Darmstadt
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