Stellen wir uns das Worst-Case-Szenario aus Sicht des 1. FC Köln vor: Der Ausbau wird abgelehnt. Was würde das bedeuten?
Dann wäre das Thema aus meiner Sicht zumindest in dieser Form vom Tisch, weil es ja um eine Änderung des Flächennutzungsplans geht. Bis es 2020 wieder andere politische Mehrheiten geben könnte. Oder der FC sucht eine andere Lösung.
Wären dann also noch gänzlich andere, radikalere Modelle denkbar?
Ja. Und sind wir ehrlich: Es muss ja etwas passieren!
Man muss über eine andere Fläche inklusive Stadion nachdenken
Sprechen wir also über den Wegzug vom Geißbockheim: Ist es wirklich realistisch, dass sich der FC irgendwo am Stadtrand niederlässt: Geschäftsstelle, Trainingsplätze, Leistungszentrum, sogar ein neues Stadion? Dann wäre der FC komplett autark und nicht mehr auf die Stadt angewiesen.
Man müsste tatsächlich darüber nachdenken, ob es eine Fläche gibt, die gefühlt noch zu Köln gehört, durch den ÖPNV gut angeschlossen ist und dort Platz für alles bieten würde. Und ja, inklusive Stadion.
Hätten dann nicht die Gegner gewonnen?
Am Grüngürtel hätten sie ihre Wiese erhalten, aber die Stadt Köln hätte auf ganzer Linie verloren. Auch finanziell.
Finanziell?
Wer zahlt denn dann das RheinEnergieStadion ab, das für die WM gebaut wurde? Dann nicht mehr der 1. FC Köln. Das sind aktuell rund zehn Millionen Euro im Jahr. Die würden der Stadt verloren gehen. Die Steuern auch, die der Klub jedes Jahr zahlt. Und da haben wir noch nicht über die touristischen, infrastrukturellen und gastronomischen Einbußen gesprochen.
Der FC gilt als nicht so bedeutsam gilt, wie es behauptet wird
Befürchten Sie einen Bruch zwischen dem FC und der Politik?
Wenn der Ausschuss beziehungsweise der Stadtrat das nicht hinbekommt, dann fürchte ich einen Bruch, ja. Wenn die Stadt Köln mit dem FC noch nicht einmal wegen des Geißbockheim-Ausbaus übereinkommt, wie soll das dann mit Themen wie einem Stadionkauf und einem möglichen Ausbau funktionieren?
Was hätte ein Bruch für Folgen?
Die Stadt wäre blamiert, weit über die Stadtgrenzen hinaus. Dem Vorzeigeklub der Stadt erlaubt man nicht einmal, bei vollem ökologischen Ausgleich zwei Wiesen in Kunstrasen umzuwandeln. Damit würde sich Köln lächerlich machen, andere Klubs würden sich ins Fäustchen lachen, denen in ihrer Heimat der rote Teppich ausgelegt wird.
Welche Schlüsse muss der FC aus der aktuellen Situation ziehen?
Dass der 1. FC Köln von Teilen der Kölner Politik und Verwaltung offensichtlich als nicht so bedeutsam gilt, wie es immer behauptet wird.
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