Kapitän Lehmann und sein Kronprinz Jonas Hector

Von Kapitän Lehmann abgesehen, gäbe es gleich ein halbes Dutzend weiterer Spieler, denen man die Rolle des Kapitäns ohne Probleme zutrauen würde. Nationalspieler Hector, Timo Horn und Thomas Kessler im Tor, Dominic Maroh im Abwehrzentrum, Marco Höger oder Marcel Risse im Mittelfeld. Sie alle haben sich einen Stellenwert im Team verdient, der wie selbstverständlich von den Mitspielern getragen wird.

Wenn ich jetzt etwas sage, schenkt man mir Gehör

Allen voran Hector. “Inzwischen gibt es viele Spieler, die auf mein Wort hören”, sagte der Nationalspieler kürzlich im GBK-Interview. “Das war vor vier Jahren nicht unbedingt denkbar. Aber wenn ich jetzt etwas sage, schenkt man mir Gehör. Das ist ein schönes Gefühl, wenn man sich einen gewissen Status erarbeitet hat und die Leute auf das hören, was man sagt.” Auf dem Platz und neben dem Platz genießt der 26-Jährige am Geißbockheim eine besondere Stellung. Spätestens seit seiner Vertragsverlängerung bis 2021 (ohne Ausstiegsklausel) und seiner Absage an Barcelona gibt es keine Zweifel über seine Verbundenheit zum Effzeh und zur Stadt.

Es gehört für Hector zum guten Ton, die Binde zu tragen, wenn Lehmann nicht spielt, ansonsten die Rolle des 33-Jährigen aber in keiner Weise in Frage zu stellen. “Wer unsere Mannschaft kennt, weiß, dass die Führungsspieler keine Binde am Arm brauchen, um etwas sagen zu dürfen”, beschrieb Hector und antwortete auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, künftig auf Lehmann als Kapitän zu folgen, wie man es vom ihm erwarten konnte. “Wenn es sich so entwickeln sollte, würde ich natürlich nicht Nein sagen. Sonst würde ich die Binde ja heute nicht schon tragen.”

Lehmann bleibt die Nummer eins in der Hierarchie

In Mainz dürfte Hector wieder die Binde mit dem FC-Wappen überstreifen. Lehmanns Rolle im Team hat sich durch seine Verletzung aber nicht verändert. Im Gegenteil, die Vertragsverlängerung bis 2018 hat dies untermauert. “Wenn einer so für den Fußball lebt, so arbeitet und denkt, dann ist es für mich keine Überraschung, dass er immer noch auf diesem Level steht”, lobt Stöger, der zu Lehmann ein enges Vertrauensverhältnis pflegt. Deswegen dürfte Lehmann, selbst wenn er seinen Stammplatz aus der Hinrunde verlieren sollte, noch einige Zeit die Nummer eins in der Kapitäns-Hierarchie bleiben.