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Hinter den Kulissen: So verändert der Videobeweis den Fußball

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Thomas Kessler diskutiert mit den Schiedsrichtern nach dem Spiel. (Foto: MV)

Wie häufig greift der VAR pro Spiel ein?

In der bisherigen Testphase gab es zwischen dem Schiedsrichter auf dem Platz und dem VAR nie häufiger als sechs offizielle Interaktionen, also die direkte und für Zuschauer wie Teams sichtbare Kommunikation zwischen dem Referee und dem Assistenten vor den Monitoren. Alle weiteren Kontrollen verliefen lautlos, also lediglich im Kontrollraum und ohne dass es das Publikum oder die Spieler mitbekommen hätten.

Wie lange dauert die Auswertung einer Szene?

Das Prüfen der “spielentscheidenden Situationen” dauert in der Regel unter zehn Sekunden bis maximal 40 Sekunden. Die Grenze von 40 Sekunden soll eine Kontrolle nicht überschreiten. Denn wenn nach dieser Zeit noch immer nicht einwandfrei anhand der Bilder zu erkennen wäre, wie die Entscheidung hätte ausfallen sollen, wäre es keine “klare” Situation, in die der VAR eingreifen dürfte.

Wird der “VAR” der neue Oberschiedsrichter?

Der Video Assistant Referee wird die Rolle einnehmen, die sein Titel beinhaltet: ein Assistent. Der VAR wird kein Oberschiedsrichter sein, kann den Schiedsrichter auf dem Platz nicht “overrulen”, sondern lediglich eine Empfehlung aussprechen. Die letzte Entscheidung wird immer beim Schiedsrichter auf dem Platz liegen.

Kann sich der Hauptschiedsrichter auf dem Feld die Szene auch am Monitor anschauen?

Ab der neuen Saison wird eine “Review Zone” am Spielfeldrand eingerichtet werden. Diese wird voraussichtlich zwischen den beiden Trainerbänken an der Mittellinie sein, aber nur vom Schiedsrichter, seinen Assistenten und dem Vierten Offiziellen betreten. Trainer und Spieler werden keinen Zutritt haben. Dort kann sich der Schiedsrichter im Zweifel Szenen noch einmal anschauen. In der Regel soll die Entscheidung aber bereits durch die Funk-Kommunikation zwischen VAR und Schiedsrichter getroffen werden.

Wo sitzt der Video-Assistent und wie wird kommuniziert?

Der Video-Assistent wird nicht im Stadion sitzen. Der DFB hat eine Zentrale aller Video-Assistenten in Köln eingerichtet, wo die VARs zusammen mit einem “Operator”, einem Videotechnik-Spezialisten, in speziell ausgestattete Kabinen arbeiten werden. Um Betrug auszuschließen, werden alle Kabinen video- und audioüberwacht sein. Die Kommunikation zwischen VAR und Schiedsrichter im Stadion auf dem Rasen wird über eine gesicherte Telefonleitung funktionieren.

Weiterlesen: Challenge für Klubs? Video im Stadion? Was bleibt offen?

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