3. Eigenkapital versus Schulden – ist der Effzeh wieder gesund?
Toni Schumacher erklärte in der vergangenen Woche: “Vor fünf Jahren haben wir einen Verein übernommen, der 33 Millionen Euro Schulden hatte und elf Millionen negatives Eigenkapital. Jetzt haben wir noch 19 Millionen Euro Schulden und 20 Millionen richtiges Kapital.“ Zunächst einmal lässt sich festhalten, dass die historische Ausgangslage korrekt ist. Unter dem amtierende Präsidium und unter dem Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle begannen die Kölner mit elf Millionen negativem Eigenkapital. Schaffen es die Kölner tatsächlich, nach Ende dieser Saison ein Eigenkapital von 20 Millionen Euro zu verzeichnen?
Es ist wenig überraschend, dass Wehrle auf GBK-Nachfrage auch diese Zahl nicht kommentieren wollte. Er ließ lediglich wissen, dass es noch zu viele Variablen gebe, um sichere Prognosen für die Eigenkapital-Entwicklung zu treffen. Zu den offenen Fragen zählen: Auf welchem Tabellenplatz schließt Köln die Saison ab? Wie fällt der Gewinn nach Steuern aus? Diese Fragen werden sich in den nächsten Tagen und Wochen beantworten.
Aber schon jetzt ist klar: Von 2014/15 auf 2015/16 konnten die Geissböcke ihr Eigenkapital von 2,7 auf 9,2 Mio. Euro und damit um 6,5 Mio. Euro steigern. Die laufende Saison dürfte noch erfolgreicher werden also die vergangene – der Effzeh wird also wohl in der Lage sein, mindestens noch einmal 6,5 Mio. Euro neues Eigenkapital aufzubauen. Damit dürfte Wehrle im September ein Eigenkapital von deutlich über 15 Mio. Euro verkünden können. Sollte der Effzeh zudem den letztjährigen Gewinn nach Steuern von 6,4 Mio. Euro noch einmal deutlich steigern, wäre sogar ein neues Eigenkapital von bis zu 20 Mio. Euro denkbar.
Zum Vergleich: Im vergangenen Sommer drückten den Effzeh noch 19,9 Millionen Netto-Schulden. Diese haben die Kölner in den vergangenen Monaten nach einem festen Plan weiter abgebaut. Die Milchmädchenrechnung sähe nun vor, die Netto-Schulden und das Eigenkapital gegenüberzustellen. Ein buchhalterisch nur bedingt aussagekräftiger Zug, doch er symbolisiert: Nach dem Geschäftsjahr 2016/17 wird der 1. FC Köln erstmals seit der Verschuldungspolitik unter dem ehemaligen Präsidium um Wolfgang Overath wieder ein positives Verhältnis zwischen Eigenkapital und Schulden aufweisen. Damit ist der Effzeh zwar faktisch noch nicht schuldenfrei. Doch das Eigenkapital würde erstmals wieder den Schuldenstand überschreiten.
4. Fazit
Toni Schumacher hatte Recht, als er die finanzielle Lage des 1. FC Köln lobte und erklärte, dass man sich durch solide Planung in eine Position gebracht habe, von außergewöhnlichen Erfolgen zu profitieren. “Alles, was oben draufkommt, ist Sahne”, nannte es der FC-Vize. Diese Sahne abzuschöpfen und in wirtschaftlichen wie sportlichen Erfolg zu verwandeln, ist die Aufgabe von Alexander Wehrle und Jörg Schmadtke. Am Samstag werden die Geissböcke schlauer sein, wie erfolgreich die Saison und damit auch das Geschäftsjahr tatsächlich verlaufen sein wird. Die Aussichten sind in jedem Fall rosig.
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