Heute ist es soweit. Nach 25 Jahren Abstinenz kehrt der europäische Fußball zurück nach Müngersdorf. Das erste Heimspiel in der Europa League bestreitet der 1. FC Köln gegen Roter Stern Belgrad. Für die Rückkehr europäischen Flairs ins eigene Stadion hätte sich der Effzeh wohl kaum einen besseren Gegner wünschen können.
Köln – Nicht nur für den Effzeh ist die diesjährige Teilnahme am internationalen Geschäft etwas ganz Besonderes. Auch Roter Stern Belgrad musste zehn Jahre auf die Rückkehr auf die europäische Bühne warten. Einst war der serbische Klub ein echtes Schwergewicht im internationalen Fußball, gewann 1991 den Europapokal der Landesmeister. Davon ist heute nicht mehr viel übrig.
Eine offene Rechnung
Und doch bekommt manch einer noch immer funkelnde Augen beim Klang des ehrwürdigen Namens – auch in Köln. Noch immer haben viele Anhänger der Geissböcke das Aufeinandertreffen der beiden Klubs aus dem Jahr 1989 im Hinterkopf. Im Achtelfinale des UEFA-Cups verlor der Effzeh auswärts mit 0:2, vollbrachte aber im Rückspiel das Wunder und zog mit einem sensationellen 3:0 in die nächste Runde ein.
Was für die FC-Fans noch immer eine der schönsten Erinnerung an vergangene Zeiten im europäischen Fußball darstellt, ist für die Serben hingegen längst nicht verdaut. Die Schmach von damals, die in Krawallen auf den Rängen und mit einem Pressekonferenz-Boykott der Gäste endete, geistert noch immer im Verein herum. 28 Jahre später hat Roter Stern die Möglichkeit, die offene Rechnung zu begleichen.
Es wird eine richtig schwierige Aufgabe
Was man letztlich auf dem Platz von den Serben erwarten kann, hat sich FC-Coach Peter Stöger ausführlich aufzeigen lassen. Der Effzeh beobachtete Roter Stern mehrfach live vor Ort in Belgrad und hat ein klares Bild auf die “veränderte Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr”, wie Stöger sagt. “Sie beherrschen die Liga. Es ist technisch ein sehr guter Fußball, und die Mannschaft ist voller Selbstvertrauen.”
Die Mannschaft besteht überwiegend aus serbischen Spielern, die international bekannteren Gesichter sind jedoch andere. Der Franzose Damien Le Tellec, der Niederländer Mitchell Donald, der Gabuner Guelor Kanga und nicht zu vergessen der Ghanaer Richmond Boakye sind die Ausnahmekönner. Insbesondere Letzterer befindet sich in bestechender Verfassung.
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