Er fordere gar nichts, so Seifert, und er mache auch keine Vorwürfe, aber die Europa League nicht ernst genug zu nehmen, weil die Bundesliga so ausgeglichen und schwierig ist, “ist nicht gut”. Deutschland dürfe nicht gegen Mannschaften mit deutlich weniger Geld verlieren. “Da sind die Verantwortlichen gefragt, den Mannschaften, Fans, Sponsoren und Partnern klar zu machen, dass die Europa League wichtig ist, weil die Bundesliga sonst ihr gutes Renommee aufs Spiel setzen” würde.
Wir dürfen als Bundesliga nicht über die Vorrunde diskutieren
Seiferts Aussagen machten deutlich, auf welcher Basis er seine Argumente vortrug: auf Basis von Geld, Vermarktung und Sponsoren. Kurz: in der Angst um das Produkt Bundesliga. Der Fokus auf die Bundesliga sei wichtig, betonte Seifert, legte sich dann aber weit aus dem Fenster: “Ich weigere mich Entschuldigungen zu akzeptieren, aber wir dürfen als Bundesliga in der Europa Leauge nicht über die Vorrunde diskutieren”, so der DFL-Boss. “Ab dem Achtelfinale oder Viertelfinale ist die Europa League ein harter Wettbewerb.” Sollten deutsche Klubs ständig vorher ausscheiden, würden die Menschen künftig glauben, “keinen guten Fußball mehr zu sehen”, dies gäbe “Rückkopplungen auf die Liga”. Der dritte Spieltag in der kommenden Woche wäre daher “ein guter Zeitpunkt, um ein Zeichen zu setzen”.
Die Europa League mindestens genauso wichtig wie die Bundesliga? Die Europa League erst ab der K.o.-Runde ein harter Wettbewerb? Gegner wie Borisov oder Belgrad nur Kanonenfutter für einen Klub wie den 1. FC Köln, der erstmals seit 25 Jahren wieder international dabei ist? Und am Ende alles nur, um das Rad der Vermarktung weiterzudrehen? Kein Wunder, dass beim Trainer des 1. FC Köln die Worte von Christian Seifert gar nicht gut ankamen. “Ich war überrascht”, sagte Peter Stöger dem GEISSBLOG.KOELN. “Ich fand seine Feststellung deplatziert, vor allem, wenn er im selben Moment die Bayern und Dortmund ausnimmt.”
Unsere Priorität wird immer die Bundesliga haben
Stöger machte deutlich: “Unsere Priorität wird immer die Bundesliga haben. Das ist logisch für einen Klub wie den 1. FC Köln. Alles andere wäre nicht richtig. Aber Herr Seifert darf sich sicher sein, dass wir versuchen, jedes Europa-League-Spiel zu gewinnen.” Denn auch und vor allem in Kölns aktuell brenzligen Situation in der Liga könne sich das Team nicht erlauben, ein Spiel abzuschenken und erneut einen Rückschlag hinzunehmen. “Die Europa League ist eher eine zusätzliche Möglichkeit, um Selbstvertrauen zu tanken. Jeder andere Gedanke wäre kontraproduktiv.” Ungefähr so kontraproduktiv, wie den Spielern des 1. FC Köln vorzuschlagen, sie sollten auf europäischer Bühne bitte alles geben, damit die Bundesliga vor ihren Sponsoren in einem besseren Licht dastehe.
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