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Verwässerung statt Klarheit: Die Liga ist kein Testlabor!

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Benjamin Cortus bewertet die Elfmeter-Szene am Videobildschirm. (Foto: imago/Schatz)

Die Bundesliga testet seit dieser Saison den Videobeweis. Die Betonung liegt auf “testet”. Das Problem: Die Art und Weise, wie die technische Neuerung eingeführt wurde, war mangelhaft. Doch die Liga darf kein Testlabor sein. Ein Kommentar.

Köln – Der 1. FC Köln fühlt sich verarscht. In Dortmund griff der Videoassistent ein, obwohl er nicht hätte eingreifen dürfen. Gegen Frankfurt vollführte VAR Wolfgang Stark das Kunststück, am Bildschirm jede klare Fehlentscheidung zu übersehen. Und in Stuttgart machte Benjamin Cortus schlichtweg alles falsch.

Das sagte Hellmut Krug vor der Saison

Es gab klare Ansagen vor der Saison. Erstens: Der Videoassistent soll nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen. Nur, wenn die Bewertung einer Szene durch den Schiedsrichter eindeutig als klarer Fehler mit spielentscheidender Wirkung zu erkennen ist, soll der VAR einschreiten und den Hauptschiedsrichter informieren. Zweitens: Diese Entscheidung soll in der Regel zwischen zehn und 40 Sekunden dauern. Doch in Stuttgart vollführte Cortus mit seinem VAR Harm Osmers eine fast fünfminütige Bilderstudie, ehe er eine unzweifelhaft strittige – aber nicht eindeutig falsche – Entscheidung zurücknahm. Er führte damit beide Ansagen des DFB ad absurdum. Zur Erinnerung: DFB-Projektleiter Hellmut Krug hatte in einer Medienschulung vor der Saison erklärt: “Wenn eine strittige Szene mehrere Minuten benötigt, um sie am Bildschirm zu bewerten, ist sie nicht eindeutig.”

Die Einführung des Videobeweises geschah zur neuen Saison in Form einer Testphase unter Live-Bedindungen. Krug sagte nach den ersten Wochen: “Diesem Test müssen alle Beteiligten, auch die Öffentlichkeit, Zeit und eine faire Chance geben.” Doch spätestens nach acht Spieltagen ist klar: Das System ist nicht ausgegoren. Das liegt nicht am Videobeweis an sich, der – das zeigen andere Sportarten – helfen kann, für Gerechtigkeit zu sorgen. Es liegt an den aufgestellten Regeln, die nicht eingehalten werden, weil sie Spielräume lassen. Doch die Bundesliga ist kein Testlabor. Die Bundesliga ist eine Wettkampfarena, in der – wenn schon Änderungen vorgenommen werden – diese auch tatsächlich zu einem gerechteren Ablauf führen müssen.

So wird die Test-Liga zur Farce

Doch König Fußball in seiner Arroganz und Ignoranz gegenüber anderen, kleineren Sportarten hat es geschafft, im Vorfeld eben nicht die besten Möglichkeiten zu eruieren, aus den Problemen anderer Sportarten zu lernen und so die bestmögliche Variante zu installieren. Der Videobeweis ist intransparent, kompliziert und beinhaltet so viele Schlupflöcher und Ungenauigkeiten, dass er die Schiedsrichter völlig verunsichert hat. So, wie die Technik bislang eingesetzt wird, macht sie die Liga zu einer Farce.

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