Davie Selke freut sich, Matthias Lehmann am Boden. Auch sinnbildlich. (Foto: imago/Koch)

Chancenlos gegen Hertha: Für den FC wird es finster

War das schon die Vorentscheidung im Abstiegskampf für den 1. FC Köln? Die Geissböcke haben am 13. Spieltag der Bundesliga-Saison 2017/18 gegen Hertha BSC mit 0:2 (0:1) verloren. Damit liegt der Effzeh nun schon neun Punkte hinter dem Relegationsplatz und elf Zähler hinter dem 15. Tabellenplatz. Was wird jetzt aus Trainer Peter Stöger?

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Die Aufstellung des 1. FC Köln wurde mit Spannung erwartet. Gerade einmal 13 Profi-Feldspieler standen Peter Stöger für das Duell gegen die Hertha zur Verfügung. In der Innenverteidigung musste er sogar komplett experimentieren, mit Jorge Meré war nur ein gelernter Profi spielbereit. Und so zog Stöger das U19-Talent Yann-Aurel Bisseck aus dem Hut. Mit 16 Jahren und 362 Tagen debütierte der U17-Nationalspieler in der Bundesliga. Damit löste er Mitchell Weiser als jüngsten Spieler der Vereinsgeschichte ab – und genau dieser Weiser stand am Sonntagabend bei der Hertha in der Startelf.

Ausgangslage

Der 1. FC Köln musste gewinnen, ohne Wenn und Aber. Der Hamburger SV hatte am Nachmittag mit 3:0 die TSG Hoffenheim abgefertigt. Am Samstag hatte bereits der SC Freiburg mit 1:0 gegen Mainz 05 gewonnen. Der Effzeh stand also gegen die kriselnde Hertha maximal unter Druck, um die Lücke zu den rettenden Plätzen nicht noch größer werden zu lassen.

Moment des Spiels

Der Schlusspfiff. Er war das Sinnbild für den 1. FC Köln. Denn mit der Niederlage gegen Hertha könnte nicht nur die Vorentscheidung im Abstiegskampf gefallen sein. Auch Peter Stöger steht nun als Trainer des Effzeh mit dem Rücken zur Wand. Die FC-Bosse hatten unabhängig des Sieges über den FC Arsenal unter der Woche erklärt, nur noch von Spiel zu Spiel denken zu können. Am Montag dürfte klar sein, wie es mit dem Österreicher beim FC weitergeht.

Die wichtigsten Szenen

Eigentlich begann der Effzeh vielversprechend. Die ersten beiden Chancen gehörten den Geissböcken. Erst bediente Özcan Guirassy, der aber verzog (7.). Dann legte der Franzose eine Flanke von rechts zurück auf Rausch, dessen Schuss ebenfalls am Tor vorbei strich. Es folgte ein Paradebeispiel für den 1. FC Köln in der Saison 2017/18. Lukas Klünter verursachte unbedrängt und unnötig einen Eckball. Hertha flankte auf den Elfmeterpunkt, dort gewann Davie Selke das Kopfballduell gegen Salih Özcan, Vedad Ibisevic störte Timo Horn bei der Parade und stocherte anschließend den Ball über die Linie, weil Klünter schlafmützig das Abseits aufgehoben hatte. Fortan gelang dem FC fast nichts mehr. Ein schöner Doppelpass zwischen Guirassy und Pizarro blieb die letzte Chance der Kölner in Hälfte eins. Dagegen kam Hertha durch Ibisevic und Mittelstädt zu vier weiteren Gelegenheiten gegen schwache und verunsicherte Geissböcke.

Nach dem Seitenwechsel hatte Stöger die Nase voll, nahm den indiskutablen Jojic vom Feld, brachte Tim Handwerker und stellte in der Defensive auf Viererkette um. Köln begann schwungvoll. Handwerker ging sofort auf die Grundlinie, passte ins Zentrum, aber wieder bekam der FC den Ball nicht auf das Tor von Rune Jarstein. In der 50. Minute hätte es dann einen Handelfmeter für die Geissböcke geben können. Guirassy schoss im Strafraum, Karim Rekik rutschte in den Schuss und wehrte ihn mit dem Arm ab. Doch Bibi Steinhaus gab den Strafstoß nach Sicht der Videobilder nicht. Diese waren dann auf der Gegenseite nicht mehr nötig. Matthias Lehmann räumte Selke im Strafraum um. Ibisevic bedankte sich und erhöhte auf 0:2. Danach war die Messe gelesen. Anas Ouahim und Nikolas Nartey feierten zwar auch noch ihre Bundesliga-Debüts, aber es schien schon so etwas wie der erste Test für die Zweite Liga gewesen zu sein.

Fazit

Zum Lachen: Pizarro begrüßte Bibi Steinhaus vor dem Spiel mit Küsschen links, Küsschen rechts.

Zum Weinen: Zwei Punkte und vier Tore aus 13 Spielen. Einfach nur zum Heulen.

Mann des Tages: Yann Aurel Bisseck stand mit 16 Jahren seinen Mann in der Bundesliga. Willkommen!

Aufstellung

Horn – Klünter, Bisseck, Lehmann (84. Nartey), Meré, Rausch – Jojic (46. Handwerker), Özcan – Osako (72. Ouahim), Pizarro, Guirassy

Tore

0:1, 0:2 Ibisevic (17./62., FE)

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