Der 1. FC Köln im November 2017 gibt sportlich ein erbärmliches Bild ab. Zu einer anderen Feststellung kann man nicht kommen, wenn man auf die Bundesliga-Tabelle blickt. Für diesen Zustand gibt es, wie in jedem anderen Bundesliga-Verein auch, zwei Verantwortliche: den Manager und den Trainer.
Köln – Jörg Schmadtke hat bereits seine Konsequenzen gezogen und den Klub verlassen. Über die Art und Weise der Trennung, den Zeitpunkt, die Gründe, den vermeintlichen Egoismus Schmadtkes und die augenscheinliche Naivität des Vorstands, damit nicht gerechnet zu haben, kann reichlich diskutiert werden. Doch die Diskussionen bringen nichts mehr. Denn Schmadtke ist weg. Die Frage lautet nun: Wie geht es mit Peter Stöger weiter?
In der Liga keine Besserung in Sicht
Der Österreicher galt in den letzten Wochen seit Schmadtkes Abschied als der sportlich starke und einzig verbliebene Mann beim FC. Doch spätestens nach den letzten Auftritten gegen Hoffenheim und Mainz hat auch Stögers Standing Schaden genommen. Beim FC stellt man sich intern inzwischen die Frage: Ist der Trainer noch der richtige Mann für die so brisante Lage? Der 51-Jährige hatte selbst in den letzten Wochen immer wieder betont, es sei seine Aufgabe als Trainer, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen, sie zu stabilisieren, die Spieler aufzurichten und ihnen Lösungen an die Hand zu geben, um wieder erfolgreich zu sein. In der Bundesliga fällt das Zwischenfazit nach zwölf Spieltagen allerdings ernüchternd aus.
Freilich hat sich Stöger in den letzten Wochen schon mehrfach die Frage selbst gestellt, ob er noch der Richtige ist. Er hat sie mit Ja beantwortet. Doch mit jeder weiteren Niederlage werden die Zweifel größer. Der 1. FC Köln ist an einem Punkt angekommen, an dem eine Entscheidung getroffen werden muss: Geht man mit Peter Stöger nicht nur in die Winterpause, sondern zieht die Saison gemeinsam durch? Toni Schumacher hat bereits angedeutet, dass das Freiburger Modell mit Christian Streich auch beim FC mit Peter Stöger möglich sei. Oder kommen die Bosse zu der Entscheidung, dass jetzt der letztmögliche Zeitpunkt in der Saison gekommen sein könnte, um auch auf der Trainerposition noch einmal einen Impuls zu setzen? Denn klar ist: So, wie es aktuell läuft, kann es für den FC am Ende der Saison nur ein Resultat geben, und das ist der Abstieg.
Es geht schon jetzt nicht mehr schlechter
Das klare Bekenntnis für einen gemeinsamen Weg auch über den möglichen Abstieg hinaus gibt es verständlicherweise weder vom Vorstand noch vom Trainer. Schließlich weiß niemand, was in den kommenden Monaten noch passiert. Andererseits kann es sportlich schon jetzt nicht mehr schlechter laufen. Stöger gestand selbst, dass jeder andere Profi- oder Hobby-Trainer mit dieser Kölner Mannschaft in zwölf Spielen zwei Punkte geholt hätte. Die traurige Wahrheit lautet: Unter Peter Stöger ist der 1. FC Köln in dieser Saison bislang maximal erfolglos.
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