Armin Veh und Alexander Wehrle gemeinsam auf dem Podium. (Foto: Jörg Schüler)

Beginnt mit Armin Veh das Stühlerücken beim Effzeh?

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“Ich muss den FC erst noch von innen kennen lernen.” Diese Worte hat Armin Veh am Montag mehrfach wiederholt. Der neue Geschäftsführer Sport will sich erst ein Bild vom 1. FC Köln machen, ehe er Veränderungen vornimmt. Dennoch deutete er bereits an, an welchen Stellschrauben er drehen könnte.

Köln – Der Effzeh im Dezember 2017 ist nur noch ein Schatten dessen, was er im Mai war, vor gerade einmal sieben Monaten. “So schnell kann man auch was kaputt machen.” Armin Veh nahm am Montag bei seiner Präsentation kein Blatt vor den Mund. Auch dafür haben ihn die FC-Bosse geholt. Der eloquente Augsburger gilt als Kommunikator, aber auch als Querdenker, der unangenehme Dinge auch ausspricht.

Wir brauchen eine Mannschaft, die die Favoritenrolle annehmen kann

So zuckte Präsident Werner Spinner am Montag sichtlich auf dem Podium zusammen, als Veh erklärte, der FC müsse nach der 3:4-Niederlage gegen den SC Freiburg mit der Zweiten Liga planen. Wunder hin oder her, “wir müssen in der nächsten Saison eine Mannschaft auf dem Platz haben, die sofort die Favoritenrolle annehmen kann”. Um so besser sei es, dass Veh und der Effzeh schon jetzt eine Art Planungssicherheit hätten – “was auch notwendig sein wird, um wieder einen starken FC zu sehen”.

Ein halbes Jahr Vorlaufzeit also für Veh, um beim FC die Dinge wieder ins richtige Lot zu bringen, die in den letzten Monaten völlig aus den Fugen geraten sind. Einige Gedanken hat sich der ehemalige Bundesliga-Trainer schon gemacht, der nun als Manager fungieren wird. Eine Rolle, die er bereits mehrfach neben seiner Trainertätigkeit ausgeführt hatte, nun erstmals ohne dabei auch noch auf dem Trainingsplatz zu stehen. Veh will gestalten, will in einigen Jahren etwas in Köln hinterlassen, auf das die Fans gerne zurückblicken.

Ich komme als frischer Mann hierher

Veh wird ohne Zweifel an einigen Stellschrauben drehen, wird Veränderungen zwangsweise vornehmen müssen, muss personell schon bald erste Entscheidungen treffen. “Jetzt schon Veränderungen anzukündigen, wäre oberflächlich und populistisch, und so bin ich nicht veranlagt”, sagte der 56-Jährige. Doch die inneren Prozesse hat er bereits auf den Weg gebracht, wie er verriet. Nun werde er schauen, welche Menschen sich hinter dem Organigramm verstecken, das ihm die FC-Bosse gezeigt haben. Dann wird es erste Entscheidungen geben. “Ich komme als frischer Mann hierher, das ist mein Vorteil, weil ich nicht getrieben bin. Dementsprechend habe ich die Aussicht, etwas zu ändern.”

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Baustellen: Trainer, Spieler, Sportdirektor

Ein paar frische Augen also für den Effzeh, um aus dem Katastrophenklub der letzten Monate wieder einen Verein zu machen, der zurecht behaupten kann, in die Bundesliga zu gehören. Diese frischen Augen müssen zunächst dafür sorgen, dass die Profi-Mannschaft einen neuen Trainer bekommt und sich würdevoll aus der Liga verabschiedet. “Wir werden nichts abschenken”, so Veh, das gehöre sich nicht für einen “stolzen Klub wie den FC”. Es dürfe kein schleichender Tod bis zum Mai geben, ansonsten sei die Mission Wiederaufstieg doppelt schwer.

Wer als Trainer diese Mission anführen wird, ist noch offen. Auch, ob dieser Mann schon im Winter einsteigen oder erst im Sommer kommen wird. Veh betonte, dass er erst einmal mit Interimscoach Stefan Ruthenbeck reden müsse, um sich ein Bild vom Trainerteam und der Mannschaft zu machen. Dann wird auch klar sein, wie der FC die Wintertransferperiode angehen wird. Vorgriffe auf die nächste Saison sind denkbar, erste Abgänge mit Blick auf die fehlende Perspektive über die laufende Saison hinaus ebenfalls.

Die ganz Alten sind ja so schlecht auch nicht

Im Sommer hatte Veh ein Interview gegeben, in dem es den Anschein hatte, der 56-Jährige könne mit der Flut an jungen Trainern in der Bundesliga nichts anfangen. “Das kam so rüber”, gestand Veh nun. “Aber ich habe nur gesagt, dass ich es früher viel schwerer hatte, eine Chance zu bekommen. Daraus kann man aber nicht ableiten, ob ich jetzt einen jungen, mittelalten oder ganz alten Trainer hole. Die ganz Alten sind ja so schlecht auch nicht”, sagte er lachend. Wer es wird, das wird sich wohl erst in den nächsten zwei Wochen zeigen. Eines ist aber schon jetzt sicher: Veh wird, anders als Vorgänger Jörg Schmadtke, bei Spielen nicht auf der Trainerbank Platz nehmen. “Das wäre völlig unvernünftig. Ich muss nicht neben dem Trainer sitzen, dass es so aussieht, als ob ich der Oberaufpasser wäre. Das bin ich nicht.”

Der Oberaufpasser will Veh also nicht sein. Sehr wohl wird er aber die prägende Figur im sportlichen Bereich werden. Er wird den Trainer auswählen, er wird sich zudem einen Assistenten heranziehen, der dann wohl den Platz von Sportdirektor Jörg Jakobs einnehmen wird. “Es wird sicher einer mit dazukommen, der mir assistiert.” Dieser könnte Frank Aehlig werden. Den Namen kommentieren wollte er aber noch nicht.

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