Heinz Flohe in der Saison 1977/78. (Foto: Edition Steffan)

Kölner Kopfschmerzen halten Hoffnung aufs Double im Zaum

[nextpage title=”Wie der Septemberblues fast alles ruiniert”]

Vor 40 Jahren nahm der 1. FC Köln den weiten Anlauf, um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Saison 1977/78 mit dem Double-Gewinn aus Meisterschaft und DFB-Pokal ist für viele FC-Fans unvergessen. Der GEISSBLOG.KOELN lässt die gesamte Spielzeit in einer Serie aufleben.

Köln – 19 Spieltage sind gespielt. Der 1. FC Köln ist als Herbstmeister in die Winterpause gegangen. Die Meisterschaft scheint zum Greifen nah – und doch noch so fern. Denn für die Mannschaft von Trainer Hennes Weisweiler war es eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen.

Ein holpriger Start

Der Weg zur Herbstmeisterschaft ist kein leichter. Zumal die Saison mit einer 1:5-Packung in Düsseldorf alles andere als verheißungsvoll beginnt. Die Spielzeit hat noch gar nicht richtig begonnen, da glaubt in der Domstadt schon niemand mehr an eine Chance auf den Titel.

Doch der Effzeh kämpft sich schnell in die Spur, ein Arbeitssieg gegen Bochum, ein Kantersieg gegen Bremen – und dann gelingt sogar ein 3:0-Sieg bei den Bayern. Ein 6:0 gegen Braunschweig lässt auch die letzten Zweifler wieder an eine gute Saison glauben. Köln scheint auf Erfolgskurs – welch ein Irrtum.

Der schwarze September

Denn der September entpuppt sich als kein guter Monat für den 1. FC Köln. Alles beginnt in Saarbrücken – der Effzeh unterschätzt den Außenseiter. Die Saarländer zeigen viel Herz und ringen die Geissböcke mit 1:0 nieder. Auch gegen den FC Schalke 04 muss sich das Team von Weisweiler geschlagen geben. Zu Hause setzt es eine 2:4-Niederlage. Köln taumelt.

Auch die Tabellenführung hat der Effzeh nach der Niederlage gegen Schalke eingebüßt. Zu allem Überfluss verliert Weisweilers Mannschaft gegen den Hamburger SV und scheidet bereits in der ersten Runde des Pokal der Pokalsieger gegen den FC Porto aus. Es besteht kein Zweifel –  der 1. FC Köln steckt in einer handfesten Krise. Ein Knalleffekt muss her.

[nextpage title=”Wie Phönix aus der Asche”]

Weisweilers Stuhl wackelt

Ein 4:1-Kantersieg gegen den BVB reicht noch nicht, das 0:1 im Rückspiel gegen Porto reißt die Kölner wieder runter. Ausgerechnet vor dem Rheinderby gegen Gladbach muss der Trainer um seinen Job bangen. Der Effzeh steht nur noch auf Rang neun. Die Verantwortlichen des FC sind bestürzt, nicht nur wegen der tabellarischen Konstellation, auch über die Art und Weise, wie sich Köln präsentiert. Intern ist klar: Verliert der Effzeh auch gegen Gladbach, ist das Aus für Hennes Weisweiler besiegelt.

Der goldene Oktober

Als es darauf ankommt, erhebt sich der FC wie Phönix aus der Asche. Weisweiler stellt um, die personellen Veränderungen fruchten. Das Team brilliert. Ein 5:2-Sieg über Gladbach löst nicht nur eine Euphoriewelle aus – er wird auch zur Initialzündung für die Wochen danach.

Köln spielt fortan wie im Rausch. Auch die nächsten Spiele gegen Hertha BSC, den MSV Duisburg und 1860 München gewinnen die Rheinländer. Die Mannschaft hat sich endgültig gefunden. Angeführt von einem überragenden Heinz Flohe holt sich der Effzeh die Tabellenführung zurück.

Die Herbstmeisterschaft

Ein Unentschieden in Frankfurt, zwei deutliche Siege gegen Lautern und Karlsruhe: Die Ergebnisse stimmen wieder, wenngleich der Effzeh nicht mehr so überragend spielt wie noch im Oktober. In Stuttgart setzt es eine 0:3-Niederlage als Warnschuss, plötzlich taumelt Köln der Herbstmeisterschaft entgegen. Doch mit einem klaren Erfolg gegen St. Pauli macht der Effzeh alles klar. Zur Halbzeit der Saison grüßt Köln von der Tabellenspitze.

Zeit zum Ausruhen bleibt keine. Zum Rückenrundenauftakt gelingt die Revance gegen Düsseldorf, ganz im Stile einer Spitzenmannschaft. Doch das 0:0 gegen Bochum offenbart, dass Köln weiterhin in der Offensive Probleme hat. Daran will Weisweiler in der Winterpause unbedingt arbeiten. Denn der Trainer weiß, dass die Mission Meisterschaft sonst ein ganz schwieriges Unterfangen werden wird.


Ab sofort berichtet der GEISSBLOG.KOELN chronologisch zu allen Spieltagen der Saison 1977/78 über die damaligen Spiele und Geschehnisse rund um den Effzeh. Die Serie entsteht in Kooperation mit der “Edition Steffan” und dem Buch “Das Double”.

Teil 1: Müllers Rekord! Wie die Double-Saison ihren Anfang nahm
Teil 2: Auch die Bayern bezwungen! Köln stürmt auf Platz eins
Teil 3: Paradox! Kantersieg als Start in die Krise
Teil 4: Der September-Blues beginnt im Saarland
Teil 5: Wie Tabellenführer Schalke den FC in die Krise stürzt
Teil 6: Auch beim HSV gelingt die Trendwende nicht
Teil 7: Der BVB als Aufbauhelfer – doch Weisweilers Aus droht
Teil 8: In Gladbach platzt der Knoten
Teil 9: Köln klettert und ein Japaner überrascht
Teil 10: Wie der Tünn den FC im Spiel hielt
Teil 11: Wie Heinz Flohe die Löwen schwindelig spielt
Teil 12: Flohes Traumtor reicht nicht zum Sieg
Teil 13: Weisweiler und Schiedsrichter mit Fehlern – Köln wankt
Teil 14: Effzeh fährt die Herbstmeisterschaft ein
Teil 15: Im Stile eines Spitzenteams – Weisweiler verlängert
Teil 16: Harmlose Kölner gehen mit Sorgen in die Winterpause

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