Peter Stöger steigt nach der Rückkehr aus Gelsenkirchen aus dem Bus. (Foto: GBK)

Peter Stöger steigt nach der Rückkehr aus Gelsenkirchen aus dem Bus. (Foto: GBK)

Training verschoben: Stögers letzte Stunden beim Effzeh

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Am Sonntag um 12 Uhr wird es wohl passieren: Der 1. FC Köln und Peter Stöger gehen offenbar künftig getrennte Wege. Die Geissböcke erkämpften sich zwar am Samstagabend beim FC Schalke 04 ein bemerkenswertes 2:2. Doch für den Österreicher reichte das wohl nicht zur persönlichen Rettung. Die Trennung steht bevor – die Pressekonferenz mit Alex Wehrle und Werner Spinner, aber ohne Stöger wurde einberufen. 

Köln – Um 23.58 Uhr fuhren die letzten Autos beim Geißbockheim vom Hof. Manfred Schmid mit Hannes Doll, Frederik Sörensen und Klaus Maierstein. Auch Peter Stöger machte sich kurz vor Mitternacht auf den Heimweg. Kehrt der Österreicher am Sonntag überhaupt noch mal zum FC zurück?

Training von 10 auf 13 Uhr verschoben

Als der FC-Tross am späten Samstagabend nach dem 2:2 aus Gelsenkirchen im Kölner Grüngürtel wieder ankam, wusste das Trainerteam offiziell noch nicht, wie es weitergehen würde. Stöger und Schmid hatten das nächste Training für Sonntagmorgen um 10 Uhr angesetzt. Ob sie wirklich nach ihrer Rückkehr nach Köln noch davon ausgingen, die Trainingseinheit auch zu leiten, blieb offen. Von offizieller Seite hieß es lediglich, dass es am Abend keine Entscheidung mehr gebe.

Dann aber schlug es 23.23 Uhr, und Mediendirektor Tobias Kaufmann verkündete schriftlich, dass die FC-Profis am Sonntag nicht um 10 Uhr, sondern erst um 13 Uhr trainieren würden. Die Einheit wurde also verschoben – um die Entlassung von Trainer Peter Stöger und seinem Assistenten Manfred Schmid am Vormittag über die Bühne zu bringen? Dem Vernehmen nach steht Stefan Ruthenbeck bereit, die Kölner U19 vorübergehend abzugeben, um interimsweise bis zum Winter bei den Profis einzuspringen.

Gerüchte über mögliche Nachfolger

Ob dann nach der Winterpause Markus Anfang (Holstein Kiel) oder ein anderer Kandidat übernimmt, ist völlig offen. Der FC hat sich in den letzten Wochen mit diversen Kandidaten beschäftigt und auch getroffen. Marco Rose stand entgegen aller Dementis auf der Kölner Liste, der Salzburger Übungsleiter wird es allerdings nicht. Markus Weinzierl will sich dem Vernehmen nach den FC in dessen aktueller Lage nicht antun, Dirk Schuster dagegen würde auch ein Gang in die Zweite Liga nicht abschrecken. Bei Bruno Labbadia hingegen gibt es intern starke Bedenken.

[nextpage title=”So liefen die Minuten nach dem Schlusspfiff”]

Eindrucksvolle Bilder nach dem Schlusspfiff

Zunächst aber müssen die FC-Bosse den ersten Schritt am Sonntag vollziehen – die Trennung von Peter Stöger. Doch obwohl schon vor Spielbeginn alles fix schien, der Auflösungsvertrag angeblich schon ausgearbeitet gewesen sein sollte, kamen den Verantwortlichen nach Spielende und einem beachtlichen 2:2 auf Schalke doch noch mal Zweifel, ob eine Stöger-Demission die richtige Entscheidung sei. Klar ist: Der Zeitpunkt (ausgerechnet nach einem stark erkämpften Punkt bei der Mannschaft der Stunde aus Schalke) und der Ausblick (nur noch Englische Wochen bis Weihnachten) wäre der am schlechtesten denkbare.

Für Verwirrung sorgte eine Information, die unter den Spielern schon kurz nach Schlusspfiff kursierte. Demnach sollte die Entscheidung bereits am Abend gefallen sein, dass Stöger und Schmid ab Sonntag nicht mehr Trainer sein werden. Schon auf dem Rasen hatten sich eindrucksvolle Bilder abgespielt. Das erste Mal seit Wochen rief Stöger sein Team nach dem Spielende wieder in einem Kreis zusammen, sprach zu ihnen und ging dann sogar Arm in Arm mit Schmid in die Fankurve.

Fans und Spieler feiern die FC-Trainer

Dort feierten rund 3500 Kölner Anhänger den FC-Coach, riefen “Peter Stöger” und brachten den 51-Jährigen dazu, seine Mütze symbolisch vor der Fankurve zu lüften. Der Trainer applaudierte seinen Spielern, diese gaben den Applaus zurück. Keine normalen Szenen, es schien vielmehr wie ein Abschied unter Freunden. Auf dem Rückweg in die Kabine sah man Tim Handwerker mit Tränen in den Augen, Matthias Lehmann in Stögers Armen und sichtlich bewegte Spieler, die sich zuvor 90 Minuten für den Verein und den Trainer ins Zeug gelegt hatten. Es dürfte die letzte gemeinsame Auswärtsfahrt in dieser Konstellation gewesen sein. Am Sonntag werden sich die FC-Bosse erklären müssen. Man bereitet sich beim FC auf die Pressekonferenz um 12 Uhr vor.

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