Der 1. FC Köln befindet sich in einer fast aussichtslosen Situation. Der Relegationsplatz ist zwölf Punkte weg, der neue Sportchef Armin Veh hat bereits die Vorbereitung auf die Zweite Liga eingeläutet. Kein Wunder, dass sich nun offenbar die ersten Spieler der Geissböcke mit ihrer Zukunft befassen.
Köln – Die Aussicht auf einen schleichenden Tod bis Mai klingt nicht gerade vielversprechend. Armin Veh warnte bei seinem Amtsantritt bereits davor, die Rückrunde herzuschenken. Es sei wichtig, mit einem guten Gefühl durch das erste Halbjahr 2018 zu gehen, um im Abstiegsfall in der nächsten Saison “die Favoritenrolle sofort annehmen” zu können.
Alle Spieler mit Vertrag, kaum Ausstiegsklauseln
Mit welchem Team die Geissböcke den wohl unvermeidlichen Gang in die Zweite Liga antreten könnten, würde sich freilich erst im nächsten Sommer entscheiden. Allerdings hat Geschäftsführer Alexander Wehrle bereits verraten, dass alle Spieler für den Fall der Fälle gültige Verträge für das Unterhaus besitzen. Ablösefrei würde also niemand den FC verlassen. Es sei denn, der FC wollte die Zusammenarbeit beenden, sodass eine Vertragsauflösung angestrebt werden würde.
Nur wenige Spieler verfügen zudem nach GBK-Informationen über Ausstiegsklauseln im Abstiegsfall. Während im Falle eines Klassenerhalts nur Timo Horn für rund 19 Millionen Euro den FC verlassen könnte, haben sich offenbar einige wenige Leistungsträger für den Fall eines Abstiegs Hintertürchen in die Verträge einbauen lassen. Diese allerdings sollen dem Vernehmen nach so gestaltet sein, dass der FC durch einen Verkauf das nötige Kapital einspielen würde, um wiederum großzügig in den Zweitliga-Kader investieren zu können.
Wer könnte schon im Winter gehen?
Diese Überlegungen betreffen allerdings erst die Sommertransferperiode. Schon im Winter könnte der Basar beim FC geöffnet werden. Dann nämlich, sollten einzelne Spieler schon zur Rückrunde Angebote anderer Klubs erhalten, um weiter oben in der Bundesliga oder in einer anderen Liga aktiv zu werden, anstatt eine Halbserie lang einen nahezu aussichtslosen Kampf gegen den Abstieg zu führen. In der Gerüchteküche fallen die Namen Timo Horn, Leonardo Bittencourt, Dominique Heintz und Nationalspieler Jonas Hector, der mit Blick auf die WM ins Grübeln geraten könnte. Horn könnte in dem Moment ins Visier anderer Klubs geraten, sollte sich das Torwartkarussell beginnen zu drehen. Das hängt zu großen Teilen am FC Bayern, der einen weiteren Top-Keeper verpflichten möchte.
Armin Veh wird sich in den nächsten Tagen mit diesen Fragen beschäftigen, hat aber bereits erklärt, wer das Heft des Handelns in der Hand hält. “Das ist alles hypothetisch, aber Fußball ist kein Wunschkonzert”, sagte der neue Sportchef am Montag. “Es gibt Verträge, die man einhalten muss, wenn wir das sagen. Man kann mal zu dem Schluss kommen, dass man sich trennt, aber wir als Klub haben in dem Laden ja auch ab und zu mal was zu sagen.” Egal, wie die Saison ausgehen wird: Die Vertragssituation macht die Kaderplanung für den FC zumindest etwas komfortabler.
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