Stefan Ruthenbeck und Kevin McKenna besprechen sich. (Foto: GBK)

Dank McKenna und Jojic! FC trifft nach dem 91. Eckball

[nextpage title=”McKenna verändert die Abläufe bei Standards”]

Stefan Ruthenbeck ist als Trainer des 1. FC Köln verantwortlich für die drei Siege in Serie. Torhüter Timo Horn und Torschütze Simon Terodde sind die gefeierten Helden der beiden letzten Spiele. Doch einen wesentlichen Anteil an den Erfolgen haben zwei, die nicht im Rampenlicht stehen: Co-Trainer Kevin McKenna und Milos Jojic.

Hamburg/Köln – Beim 2:0 gegen den Hamburger SV legte Milos Jojic beide Treffer auf. Das 1:0 fiel nach einer Ecke des Serben, das zweite Tor legte Jojic mit einem perfekten Dropkick-Lupfer auf. Der 25-Jährige ist aktuell ein entscheidender Faktor im FC-Spiel, auch, wenn längst noch nicht alles rund läuft beim Serben. Dass aber zumindest die Standards endlich eine echte Waffe sind, daran hat Co-Trainer Kevin McKenna einen großen Anteil.

Kevin ist für die Standards zuständig

Es war die 91. Ecke des 1. FC Köln in dieser Bundesliga-Saison, die zum 1:0 gegen den HSV führte. Gleichzeitig war es die erste Ecke überhaupt, die in der laufenden Spielzeit für den FC zu einem Torerfolg führte. Die einstudierte Ecken-Variante ging auf das Konto von Kevin McKenna. “Es war nicht meine Idee”, sagte Stefan Ruthenbeck nach dem Spiel bei “Sky”. “Kevin ist bei uns zuständig für die Standards.” Der Kanadier ist nicht nur Ruthenbecks emotionaler und lautstarker Sidekick auf der Trainerbank oder dem Trainingsplatz. Der 38-Jährige hat die ruhenden Bälle des 1. FC Köln wieder gefährlicher gemacht.

Fairerweise sei erwähnt, dass der 1. FC Köln mit einem ganz ähnlichen Eckball in dieser Saison schon einmal treffen konnte. In Berlin, im DFB-Pokal, brachte Milos Jojic die Kugel ähnlich in den Fünfmeterraum, wo Dominic Maroh den Ball über die Linie drückte. Dieses Mal war zudem noch Yuya Osako mitentscheidend, der das Leder mit dem Haarschopf auf Terodde verlängerte, sodass der Stürmer den Ball versenken konnte. Doch es ist längst deutlich geworden, dass sich Köln inzwischen etwas einfallen lässt und Varianten einstreut, um nach ruhenden Bällen zu treffen.

Standards als Waffe im Abstiegskampf

„Standards trainiert jede Bundesliga-Mannschaft. Klar machen wir das gerade auch”, sagte FC-Sportchef Armin am Sonntag im Sport1-Doppelpass. “Die Tendenz geht dahin, noch mehr Tore nach Standards zu schießen. Der Wert ist gestiegen in den letzten Jahren.” Unter Peter Stöger fiel das Training der ruhenden Bälle eher überschaubar aus. Nun will Köln im Abstiegskampf vermehrt auf Standards setzten. Andere Klubs wie Darmstadt 98 haben in der Vergangenheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie erfolgreich dies sein kann.

[nextpage title=”Drei Vorlagen in zwei Spielen – Jojic blüht auf”]

Vestergaard mit eigenen Waffen geschlagen

Da scheint es von Vorteil zu sein, dass die Geissböcke mit der technischen Klasse von Milos Jojic eine nützliche Waffe im Kader haben. Der Serbe hat mit der Hilfe McKennas seine Standards deutlich verbessert. Nicht nur seine Ecken-Vorbereitung gegen Hamburg ist ein Indiz dafür. Auch das 1:0 von Frederik Sörensen gegen Gladbach war einem Jojic-Freistoß vorausgegangen. Die gleiche Variante hätte in der zweiten Halbzeit um ein Haar sogar noch einmal geklappt. McKenna hatte erkannt, dass Sörensen gegen Gladbachs Hünen Jannik Vestergaard in der Luft wohl kaum eine Chance haben würde. So gab er Jojic die Anweisung, den Ball auf den langen Pfosten zu bringen, wo Sörensen den Ball auf Kniehöhe nehmen konnte. Es klappte perfekt.

Jojic blüht auf: drei Siege, vier Vorlagen

Aber nicht nur bei den Standards blüht Jojic auf. Der technisch hoch veranlagte Mittelfeldspieler setzt Ruthenbecks Auftrag, sich auf seine Stärken zu konzentrieren, immer besser um. Keine Flankenläufe, sondern Schüsse aus der zweiten Reihe. Keine aussichtslosen Dribblings, sondern klare Pässe zu den Mitspielern. Keine Sprintduelle, sondern Laufwege wählen, die ihm von vorne herein den Platz bescheren, den er benötigt. Gegen Gladbach und Hamburg hatte Jojic in den Anfangsphasen beider Partien jeweils noch Probleme. Dann aber arbeitete er sich in die Spiele und belohnte sich und den FC mit drei Torvorlagen. Und weil Jojic schon vor Weihnachten den 1:0-Siegtreffer gegen Wolfsburg durch Clemens assistiert hatte, bereitete der Kreativspieler bei den drei Siegen vier der fünf erzielten Tore vor. Eine überragende Quote.

Der Serbe besinnt sich also endlich auf das, was er kann. Neben Yuya Osako und Leonardo Bittencourt verfügt im FC-Kader Jojic wohl über die größten Fähigkeiten am Ball. In der Vergangenheit konnte er sein Potential allerdings nur allzu selten abrufen. Ihm fehlte es an Konstanz. Auch in den letzten beiden Spielen gab es noch Aufs und Abs in Jojics Leistung. Doch der 25-Jährige avancierte in den entscheidenden Momenten zum entscheidenden Faktor. Wer also Simon Terodde aufgrund seiner drei Tore in den Himmel lobt, darf dabei Vorlagengeber Jojic nicht vergessen. Kevin McKenna würde es freuen.

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