Milos Jojic freut sich über sein Tor. (Foto: Mika Volkmann)

Der neue Jojic über das Duell mit Stöger? “Nächste Frage!”

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Milos Jojic spielt aktuell groß auf. Der Serbe, der unter Peter Stöger sein enormes Potential nie über einen längeren Zeitraum abrufen könnten, blüht unter Stefan Ruthenbeck auf. Beim 1. FC Köln hofft man, mit dem 25-Jährigen eine neue Waffe im Abstiegskampf gefunden zu haben.

Köln – Köln gegen Augsburg: Es läuft die 40. Spielminute. Freistoß für den Effzeh. Der Ball liegt 24 Meter vor dem Tor, halblinke Position. Eine Sache für Milos Jojic. Der Serbe guckt, läuft an und versenkt den Ball unhaltbar im Winkel. Mit einem Traumtor bringt Jojic den Effzeh in Führung.

Jojic in Topform

“Es war genau meine Position”, sagte der 25-Jährige nach dem Spiel und fügte trocken an: “Es war ein schönes Tor”. Der Serbe befindet sich aktuell in einer hervorragenden Verfassung. In den drei Spielen vor Samstag bereitete er vier Treffer vor. Nun belohnte er sich und seine starke Form mit einem wunderschönen Freistoßtreffer.

Hätte Yuya Osako eine Jojic-Ecke in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Kopf verwandelt, wäre es nicht nur die 2:0-Führung für die Geissböcke gewesen, sondern auch ein weiterer Assist, der auf das Konto des Serben gegangen wäre. Aber was macht Jojic aktuell so gut? Die Antwort findet sich auch im Verhältnis zu Stefan Ruthenbeck.

Unter Ruthenbeck gesetzt

Unter Peter Stöger war Jojic kein unumstrittener Stammspieler. Dafür waren Jojics Leistungen nicht konstant genug. Auch, wenn der Österreicher dem Offensivspieler immer wieder Gelegenheiten gab sich zu zeigen. Unter Ruthenbeck ist Jojic nicht nur gesetzt, der Coach redete den 25-Jährigen zuletzt stark, machte klar, der Techniker solle eine zentrale Rolle übernehmen. Es wohl genau das, was dem sensiblen Spieler gefehlt hat.

Schon im Dezember hatte Ruthenbeck verkündet: “Jojic wird bei mir ein Führungsspieler.” Was klang wie ein frommer Wunsch, hat sich sechs Spiele später bewahrheitet. Seitdem der Trainer den Effzeh Anfang Dezember übernommen hat, stand der Serbe immer von Beginn auf dem Platz. Und Jojic hat das Vertrauen mit vier Assists und einem Treffer zurückgezahlt.

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Er ruft immer ab

„Milos ist an vielen spielentscheidenden Situationen beteiligt“, bestätigt Ruthenbeck. Dass Jojic mal im Zentrum, mal links und mal rechts spielt, ist für den Offensivspieler kein Problem: “Er ruft immer ab. Wenn ich ihm eine Position beschreibe, sagt er: kein Problem“, lobt Ruthenbeck den Serben.

Auch in der Winterpause hatte der Coach angekündigt, Jojic in der Rückrunde noch mehr in die Verantwortung nehmen zu wollen. „Ich werde ihn fragen, ob er hier einer von vielen sein will oder eine richtige Nummer“, so Ruthenbeck. Jojic hat sich offenbar für letzteres entschieden. Er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Nach dem 1:1 gegen Augsburg sagte er: “Ich persönlich muss kein Tor schießen oder vorbereiten, wenn wir dafür in der Liga bleiben. Das würde ich jetzt unterschreiben. Das ist für mich das wichtigste. Die Mannschaft ist wichtiger als der Einzelspieler.”

Das Zeug zum Führungsspieler?

Hat Jojic das Zeug zu einem echten Führungsspieler? Sein Selbstvertrauen merkt man ihm inzwischen auf dem Platz an. Spielerisch klarer, technisch sauberer, mit weniger Flüchtigkeitsfehlern – und mit starken Standards. Seine Rolle auf der Außenbahn statt im Zentrum hat er angenommen. Er übernimmt Verantwortung, hat gelernt, seine Mitspieler besser in Szene zu setzen. Er scheint die Aufgaben, die ihm Ruthenbeck und das neue Trainerteam auftragen, anzunehmen und umzusetzen. Für Jojic und den FC ein Gewinn, zumal die Geissböcke gerade in der Offensive weiterhin Luft nach oben haben.

In der Hinrunde stand über weiter Strecken Peter Stöger an der Seitenlinie. Der ehemalige Trainer wird am kommenden Freitag mit dem BVB ins RheinEnergieStadion zurückkehren. Auf die Frage, ob sich der Serbe auf das Wiedersehen mit Ex-Trainer Peter Stöger freue, antwortete Milos Jojic vielsagend: “Nächste Frage, bitte!” Der Serbe ging der Frage geschickt aus dem Weg. Floskeln wollte er nicht von sich geben. Dass sich Jojic unter dem neuen Coach Ruthenbeck jedoch bedeutend wohler fühlt als in den Jahren zuvor, ist aktuell für jeden offensichtlich.

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