Leonardo Bittencourt war nach seinem Siegtreffer zum 2:1 gegen RB Leipzig sichtlich erleichtert. (Foto: Imago/Christian Schroedter)

Matchwinner Bittencourt: “Er ist ein Unterschiedsspieler”

[nextpage title=”Bittencourt lässt Köln wieder hoffen “]Der 1. FC Köln hat durch den 2:1-Erfolg gegen RB Leipzig nicht nur wieder Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt geschöpft, sondern auch den Glauben an sich selbst zurückgewonnen. Vor allem Leonardo Bittencourt zeigte nach seiner Einwechslung, warum die Geißböcke ihn so schmerzlich vermisst hatten. Doch auch ein weiterer Spieler belebte das Kölner Offensivspiel.

Köln – Drei Monate, eine Operation und 14 Spiele von Tribüne aus zusehen liegen hinter Leonardo Bittencourt. Am Sonntagabend war die lange Leidenszeit des Offensivspielers endlich vorbei. In der 61. Minute wurde Bittencourt gegen RB Leipzig für Jannes Horn eingewechselt. Fast wäre dem gebürtigen Leipziger nach nur sieben Minuten der Traumeinstand gelungen: In der 68. Minute wurde Bittencourt nach einer schönen Kombination von Osako und Risse auf der linken Seite freigespielt, der Flügelspieler machte einen Haken und zog direkt ab. Nur knapp verfehlte der Schuss das Leipziger Gehäuse. Keine zehn Minuten später war es dann aber soweit und Bittencourt konnte seine Flügel wieder ausfahren.

Risse leitet beide Treffer mit ein

Binnen sieben Minuten hat der Effzeh am Sonntag das Spiel in der Red Bull Arena auf den Kopf gestellt. Erst erzielte Startelf-Debütant Vincent Koziello nach einer abgefälschten Hereingabe von Marcel Risse mit seinem schwächeren linken Fuß den Ausgleich, dann schlug die Stunde von Bittencourt. Erneut war es Risse, der sich auf der rechten Seite durchsetzte und den freien Mann in der Mitte sah. Leo brauchte nur noch einschieben, ehe er sich abdrehte und mit seinem Schmetterlings-Jubel einen Gruß in die Heimat sendete. “Für mich ist es schön, dass ich den Siegtreffer machen durfte. Aber letztendlich ist es egal. Wir denken als Team”, freute sich Bittencourt nach dem Spiel mehr über den Sieg als über seinen eigenen Treffer.

Leo ist auf Dauer überlebenswichtig

Und auch Stefan Ruthenbeck schwärmte nach dem Spiel von Bittencourt, der dem Trainer in der Offensive wieder mehr Möglichkeiten gibt. “Er ist hochtalentiert. Er ist en Unterschiedsspieler. Man merkt mit seinem ersten Kontakt, dass die Gegenspieler nicht gerne gegen ihn verteidigen wollen, weil er unangenehm ist mit seinen Moves. Sie kennen ihn und wissen, dass er ein guter ist.” Bittencourt hat mit seiner Einwechslung gleich mehrere Gegenspieler auf sich gezogen, sodass seine Kollegen wie Osako oder Koziello zu mehr Freiräumen kamen. Mit Bittencourt hat der Effzeh wieder einen echten Flügelspieler auf der linken Seite. Zuletzt hatte Ruthenbeck mangels Alternativen auf den Flügeln mit Milos Jojic und Salih Özcan experimentieren müssen – mit wenig Erfolg. Durch die Rückkehr des 24-jährigen ist das Offensivspiel der Geißböcke wieder flexibler, schneller und ein Stück weit unberechenbarer geworden. Dass sein Comeback für den restlichen Saisonverlauf mehr als wichtig war, weiß auch Ruthenbeck: “Leo ist auf Dauer für den Klub und auch die Aufgabe die wir haben, überlebenswichtig.”

[nextpage title=”Koziellos traumhaftes Startelf-Debüt”]

Koziello verzaubert die Fans

Neben Bittencourt avancierte auch Winter-Neuzugang Vincent Koziello zum Matchwinner gegen Leipzig. Lief die Partie im ersten Durchgang noch weitestgehend am Startelf-Debütanten vorbei, forderte der 1,68 Meter kleine Mittelfeldspieler nach der Pause die Bälle und lenkte das Kölner Spiel nach vorne. “In der ersten Halbzeit hat er viel begleitet und den Faden wie alle anderen auch mit verloren. In der zweiten Hälfte hat er dann gemeinsam mit Marco Höger das Spiel an sich gerissen”, lobte auch der Trainer den Franzosen. Spätestens mit seinem traumhaften Treffer zum 1:1 haben ihn die Effzeh-Fans fest ins kölsche Herz geschlossen. Besonders Armin Veh freute sich nach dem Spiel über das Tor seines Winter-Einkauf. “Der ist gar nicht so schlecht, oder?”, lachte der Geschäftsführer hinterher. Auch Koziellos Teamkollegen freuten sich für den kleinen Mittelfeldakteur. “Er hat das super gemacht, war immer in Bewegung. Er hat die Bälle gefordert und gut weitergespielt. Das wird ihm Selbstvertrauen geben”, freute Dominique Heintz nach dem Spiel für seinen Mannschaftskameraden.

Die Hoffnung und der Glaube sind zurück

Durch den Sieg über RB Leipzig ist bei Mannschaft und Verein nicht nur die Hoffnung auf das Wunder Klassenerhalt gestärkt worden, sondern auch der Glaube an sich selbst. Nachdem die Kölner ihren Respekt vor dem Vizemeister abgelegt hatten, konnten sie gegen den Europa-League-Achtelfinalisten mithalten und den Gegner zu großen Teilen in der eigenen Hälfte festschnüren. Damit hat der Effzeh für die verbleibenden zehn Saisonspiele wichtiges Selbstvertrauen getankt. Und auch Leonardo Bittencourt hat nach seiner Rückkehr noch einiges mit dem Effzeh in dieser Saison vor. Genau wie sein Vater Franklin hat Leo jetzt ein Bundesligator in Leipzig erzielt. Das will er in Zukunft noch toppen: “Ich möchte nächstes Jahr mit dem FC wieder hier her kommen und nochmal treffen.”

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