Jonas Hector im Training. (Foto: GBK)

Sörensen, Risse oder gar Hector: Wer löst das Problem rechts hinten?

Bei aller Hoffnung auf den Klassenerhalt hat die Niederlage am Freitagabend gegen Dortmund gezeigt: Der 1. FC Köln hat ein Problem auf der rechten Abwehrseite. Trainer Stefan Ruthenbeck muss dafür eine Lösung finden. Aber wer könnte das sein?

Köln – Frederik Sörensen ist gelernter Innenverteidiger. Auch in einer Dreierkette kann der hochgeschossene Däne auf der rechten Seite agieren. Die rechte Außenverteidigerposition bekleidete er in der Vergangenheit ebenfalls schon häufiger, machte dort sogar mitunter starke Spiele. Doch Sörensen bekam zuletzt gerade gegen schnelle Gegenspieler immer wieder Probleme.

Clemens-Verletzung macht Baustelle größer

Dies wurde auch in den letzten Spielen gegen Hamburg, Augsburg und Dortmund offensichtlich. Der FC war gerade über seine rechte Abwehrseite anfällig. Nun hat Sörensen besondere Qualitäten. Einerseits räumt er in der Defensive fast alles aus der Luft ab. Andererseits hat die neue Standardstärke der Kölner auch mit dem Dänen zu tun. Körperlich verleiht Sörensen der Kölner Defensive eine große Robustheit. Darüber ist sein Passspiel im Aufbau zwar risikoreich, kann im Spiel nach vorne aber ein Türöffner sein.

Dennoch häuften sich zuletzt die Fehler und Ungenauigkeiten sowie Probleme gegen schnelle Gegenspieler. So stellt sich für Ruthenbeck nun die Frage, ob Sörensen weiterhin die beste Alternative rechts hinten ist. Auf dem Transfermarkt verzichtete man im Winter, auf dieser Position nachzulegen. Das könnte sich im Laufe der Rückrunde noch als Fehler erweisen. Pawel Olkowski ist wohl keine Option mehr. Lukas Klünter soll bekanntermaßen offensiver agieren und dürfte nach dem Ausfall von Christian Clemens im rechten Mittelfeld gebraucht werden.

Wie weit ist Marcel Risse schon?

Wer also wären die Alternativen rechts hinten zum Dänen? Klünter bleibt natürlich ein Kandidat, Ruthenbeck müsste dann jedoch im rechten Mittelfeld eine Alternative finden. Simon Zoller könnte dies wie gegen Dortmund sein. Doch eigentlich ruhen die Hoffnungen vor allem auf einem Spieler: Marcel Risse. Nach über einem Jahr der Qualen mit seinem Knie steht der 28-jährige inzwischen wieder seit drei Wochen im Mannschaftstraining. Schon gegen Dortmund hätte er beinahe im Kader gestanden, hätte er nicht der körperlichen Belastung der vergangenen Wochen Tribut zollen müssen. Ein körperliches Tief brachte ihn um sein Kader-Comeback. Nun sieht es wieder besser aus.

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Bei Marcel geht es um seine Karriere

Freilich ist Risse aber noch längst kein Kandidat für die Startelf. Weder gegen Eintracht Frankfurt noch in der Folgewoche gegen Hannover 96 dürfte der Rechtsaußen von Beginn an auflaufen. “Lasst uns bei Marcel erst mal die Woche abwarten!”, dämpfte Ruthenbeck am Montag die Erwartungen, ob es Risse überhaupt in den Kader schaffen könnte. “Er muss erst wieder das Gespür dafür bekommen, richtig dabei zu sein. Er wird diese Woche drum kämpfen, dabei sein zu dürfen. Aber wir müssen ein Auge darauf haben, wie er sich fühlt. Denn bei Marcel geht es um seine Karriere.”

Drastische Worte des FC-Coaches, nachdem Risse im Herbst nach einer neuerlichen Knieverletzung um den weiteren Verlauf seiner Karriere bangen musste. Erst nach einigen Wochen hatte sich herauskristallisiert, dass Risse es noch einmal versuchen kann. Seit Januar steht er wieder mit der Mannschaft auf dem Platz. Die Rückkehr eines fitten Risse wäre für den Effzeh kaum hoch genug einzuschätzen. Alleine, es wird ein Kampf gegen die Geduld und den Körper sein.

Allzweckwaffe Hector – neuer Platz für Horn?

Für die rechte Abwehrposition gäbe es aber noch eine weitere Alternative, sollte sich Ruthenbeck an seine eigenen Worte erinnern: “Jonas Hector kann fast alle Position spielen”, hatte der FC-Coach zum Jahresbeginn gesagt. Der Nationalspieler hat sich inzwischen wieder hinten links festgespielt. Doch die Geissböcke wären nicht der erste Klub in der Bundesliga in dieser Saison, bei dem ein Außenverteidiger die Seite tauschen würde. So wird diese Praxis nur wenige Kilometer von Köln entfernt unter dem Bayer-Kreuz gerne ausgeführt.

Hector als ausgewiesener Linksfuß wäre zwar keine Idealbesetzung eines flankenschlagenden, hoch aufrückenden Außenverteidigers. Doch die Spielintelligenz des 27-Jährigen ließe eine Versetzung auf die rechte Seite ohne Zweifel zu. Zudem hätte Ruthenbeck dann die Möglichkeit, auf der linken Seite Jannes Horn einzubauen. Der 20-jährige steht trotz seiner Wechselabsichten kurz vor Ende der Transferperiode bei Ruthenbeck hoch im Kurs. Dass er zuletzt mehrfach nicht in den Kader berufen wurde, nagt am Linksverteidiger. Eine Rochade mit Hector würde ihm eine neue Chance eröffnen – denkbar ist es jedenfalls.

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