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Das alte Leid: Das war gut, das war schlecht

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Schiedsrichter Benjamin Brand zeigt dem entsetzten Salih Özcan die Gelbe Karte. (Foto: imago/Eibner)

[nextpage title=”Das alte Leid – auch in Bremen”]

Mit nun 17 Niederlagen in 26 Spielen hat der 1. FC Köln seit Montagabend also eine ganze Halbserie in der Bundesliga verloren. Eine schauderhaft schlechte Bilanz, die bei Werder Bremen auch deshalb nicht besser wurde, weil alles so war wie immer.

Bremen – Die Ausgangssituation war allen bekannt, doch der Effzeh nutzte sie einmal mehr nicht. Das Tor von Yuya Osako reichte nicht, um im Weserstadion etwas zu holen. Gute 20 Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte waren nicht genug, um sich Punkte zu verdienen.

Das war gut

Was sagt es über eine Mannschaft aus, wenn ein 39-jähriger Stürmer der beste Mann auf dem Feld ist? Das müssen sich einige FC-Profis fragen, wenn sie ihre eigene Leistung am Osterdeich analysieren. Claudio Pizarro machte es vielen seiner Teamkollegen in Sachen Einsatz, Technik und Spielintelligenz vor. Dass er nicht traf, war das einzige Manko des Peruaners, der sich in den letzten drei Wochen vom Transferflop zu einem der wenigen Hoffnungsträger entwickelt hat.

Yuya Osako zeigte neben dem 39-Jährigen als einziger Kölner ebenfalls eine ansprechende Leistung. Der Japaner gehört zu den feinsten Technikern im Team. Mit seinen Ballan- und mitnahmen, Körperdrehungen und seinem Schuss zum 1:1 ließ der Stürmer aufhorchen. Wenn er am Ball war, schien etwas möglich beim FC.

Darüber hinaus kann man lediglich den Willen des Teams hervorheben, nach der Pause das Ruder noch einmal herumreißen zu wollen. Doch dieses Lob impliziert auch, dass der Wille vor der Pause gefehlt hatte.

[nextpage title=”Das Momentum mal wieder konterkariert”]

Das war schlecht

Stefan Ruthenbeck und seine Mannschaft müssen sich eine entscheidende Frage stellen: Wie kann es sein, dass sich der 1. FC Köln mit einer offensiven Aufstellung in Bremen vornimmt, aggressiv und aktiv aufzutreten, dann aber in den ersten 45 Minuten in Passivität und Lethargie verfällt? Erst ein Doppelwechsel nach dem Seitenwechsel veränderte das Spiel.

Eine andere Frage, die sich die Spieler des 1. FC Köln stellen müssen, lautet: Warum schafft es die Mannschaft seit Wochen nicht, nach einem eigenen Treffer konzentriert weiterzuspielen? Einmal mehr machte sich der Effzeh den Ausgleichstreffer in kürzester Zeit wieder selbst kaputt. Hätte Jorge Meré nicht in letzter Sekunde geklärt, wäre das 1:2 sogar schon unmittelbar nach dem 1:1 gefallen und nicht erst ein paar Minuten später.

“Wir hatten das Momentum auf unserer Seite und konterkarieren es mit dem zweiten Gegentor”, schimpfte Sportchef Armin Veh nach dem Spiel. Eine Formulierung, die durchaus auf die gesamte Saison des Effzeh zutrifft. Denn nicht nur am Montagabend verpasste es der FC, sich wieder in eine bessere Ausgangslage zu versetzen. Es bleibt dabei: Es ist nicht die Stärke der Gegner, sondern die eigene Schwäche, die den FC in Richtung Zweite Liga taumeln lässt.

So geht es weiter

Hätte, wäre, wenn – es geht am kommenden Sonntag mit dem Derby gegen Bayer 04 Leverkusen weiter. Eine Mannschaft, die in dieser Saison offensiv brilliert und mit Leon Bailey einen der überragenden Fußballer der Saison in den Reihen hat. In einem Derby kann alles passieren, das weiß der Effzeh am besten. Dass jetzt Frederik Sörensen und Milos Jojic verletzt ausfallen, macht es vielleicht nicht einfacher. Aber vielleicht macht es Ruthenbeck einfacher, anderen Spielern mal eine Chance zu geben, die zuletzt zuschauen mussten. Klar ist: Gegen Bayer 04 muss sich etwas ändern, vor allem in der defensiven Stabilität. Sonst droht gegen Leverkusen ein schwerer Marsch.

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