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Derbyheld Maroh chancenlos unter Ruthenbeck

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Dominic Maroh ist beim FC aktuell ohne Chance. (Foto: GBK)

[nextpage title=”Maroh unter Ruthenbeck bislang chancenlos”]

Insgesamt 30 Feldspieler umfasst der erweiterte Kader des 1. FC Köln, seit Stefan Ruthenbeck das Ruder bei den Geissböcken übernommen hat. Drei Feldspieler kommen in dieser Zeit seit Anfang Dezember 2017 auf noch keine einzige Minute Spielzeit: die beiden Talente Nikolas Nartey und Joao Queiros – und Routinier Dominic Maroh. Für letzteren könnte es ein bitteres Ende seiner Zeit beim Effzeh werden.

Bremen/Köln – Als Stefan Ruthenbeck am Montagabend in der Halbzeitpause beim SV Werder Bremen zwei Wechsel vornahm, dürfte Dominic Maroh kurz die Augenbrauen hochgezogen haben. Für den verletzten Frederik Sörensen kam nicht etwa positionsgetreu Maroh ins Spiel, sondern Salih Özcan. Marco Höger rückte dafür zurück in die Dreierkette. Maroh blieb draußen.

Maroh trotz Defensivschwäche keine Option

Die Entscheidung gegen Maroh und für Özcan ist taktisch tatsächlich zu erklären. Mit Özcan rückte ein laufstärkerer und schnellerer Spieler als Höger auf die Doppel-Sechs. Dort hatte der FC in der ersten Hälfte große Probleme gegen das laufstarke Bremer Spiel. Auf Höger wollte Ruthenbeck allerdings aufgrund dessen Passqualität nicht verzichten, schob diesen deshalb ins Zentrum der Dreierkette, um im Aufbauspiel mehr Sicherheit zu haben. Die hohe Passquote am Ende des Spiels von 85 Prozent (bei 57 Prozent Ballbesitz) gab dem FC-Coach Recht mit diesen Maßnahmen. Und dennoch war die Personalentscheidung für Maroh ein weiterer Schlag ins Gesicht.

Schon in den Wochen zuvor durfte Maroh immer nur zuschauen, wie seine Konkurrenten in der Defensive reihenweise patzten. 15 Gegentore in den letzten sechs Spielen zeugten von einem bemerkenswerten Problem in der Abwehr. Doch personelle Konsequenzen zog dies für die drei zentralen Verteidiger – Sörensen, Jorge Meré und Dominique Heintz – nicht nach sich. Maroh blieb draußen.

Sörensen-Verletzung als Chance für Maroh?

Nach seiner Oberschenkelverletzung im Herbst ist der 31-Jährige seit Mitte Januar wieder fit. Doch seit dem Spiel gegen den FC Augsburg reichte es lediglich zu einem Platz auf der Ersatzbank und dem Blick auf das Spielfeld, das er in den zurückliegenden Jahren fast immer als Stammspieler der Geissböcke betreten hatte. Doch ausgerechnet jetzt, in einer Phase des Kölner Niedergangs, sind seine Qualitäten offenbar nicht mehr gefragt. Oder ändert sich dies ausgerechnet zum Derby gegen Bayer Leverkusen noch einmal?

[nextpage title=”Die Vorboten einer Trennung im Sommer?”]

Derbyheld Maroh schiebt Frust

Den 7. November 2015 wird Dominic Maroh sicherlich nicht vergessen. Der 1. FC Köln reiste zum Rheinischen Derby nach Leverkusen. Eine verrückte Partie, die der Effzeh mit 2:1 gewann – dank eines Doppelpacks des Innenverteidigers. In der ersten Hälfte hatte Marcel Risse einen Freistoß in den Leverkusener Strafraum geschlagen, den Maroh mit dem rechten Fuß über die Linie drückte. In der zweiten Hälfte war es ein Risse-Eckball, den der Abwehrspieler per Kopf in die Maschen beförderte. Der Jubel hatte keine Grenzen gekannt – jetzt kennt Marohs Frust keine Grenzen.

Unter den Fans mehren sich die Stimmen, die sich Maroh für den Rest der Saison in die Startelf zurück wünschen. Zwar fehlt dem 31-Jährigen das feine Füßchen im Spielaufbau. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass Maroh mit seiner körperbetonten und kämpferischen Spielweise für neue Sicherheit in der Kölner Defensive sorgen würde. Mehrfach hatte Maroh auch unter Peter Stöger seinen Stammplatz schon eingebüßt, sich diesen dann aber wieder zurückgekämpft.

Dieses Mal scheint Maroh diesen Kampf aber nicht mehr gewinnen zu können. Keine einzige Spielminute unter Ruthenbeck zeigt, dass Marohs Qualitäten aktuell nicht gefragt sind. Auch die Verletzung Sörensens muss daran nicht unbedingt etwas ändern. Aufgrund des starken Leverkusener Flügelspiels und der hohen Geschwindigkeit der Bayer-Angreifer könnte Ruthenbeck gezwungen sein, die Defensive auf eine Viererkette um- und nach Tempo aufzustellen. In diesem Fall wäre Maroh gegenüber Meré und Heintz erneut im Nachteil. Denkbarer wären neben dem etablierten Duo im Zentrum die Außenverteidiger Jonas Hector links und Marcel Risse rechts.

Abschied im Sommer zeichnet sich ab

Maroh würde dann erneut nur der Platz auf der Bank bleiben. Dabei könnte es sein letztes Derby im Trikot des Effzeh werden. Sein Vertrag bei den Geissböcken läuft bekanntlich im Sommer 2018 aus. Im Herbst 2017 hatte es noch geheißen, man werde bald mit dem Routinier über eine Vertragsverlängerung sprechen. Dann kam Sportchef Armin Veh zu den Geissböcken. Seitdem liegen die Gespräche auf Eis. Und obwohl Maroh gerade im Abstiegsfall noch einmal ein wichtiger Baustein für den Wiederaufbau in Liga zwei sein könnte, scheint er selbst in diesen Überlegungen beim FC aktuell keine große Rolle mehr zu spielen.

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