Dominic Maroh war nach dem Derbysieg gegen Leverkusen sichtlich ergriffen. (Foto: Imago/Revierfoto)

Marohs emotionales Comeback war eine starke Empfehlung

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Seit dem 23. November 2017 stand Dominic Maroh nicht mehr in einem Pflichtspiel für den 1. FC Köln auf dem Platz. Stefan Ruthenbeck setzte seit seinem Amtsantritt auf die anderen drei Innenverteidiger. Alles deutete zuletzt auf einen Abschied im Sommer hin. Nun hat Maroh gegen Leverkusen (2:0) ein starkes Comeback mit einem emotionalen Ende gefeiert. Verändert das seine Situation?

Köln – Dominic Maroh wirkte nach dem Schlusspfiff gegen Bayer 04 Leverkusen sichtlich mitgenommen. Der Effzeh hatte das Derby gerade mit 2:0 für sich entschieden, doch beim Innenverteidiger wollte keine richtige Freude aufkommen. Mehrere Minuten kämpfte der Routinier mit den Tränen. Wohl auch, weil die Ungewissheit um seine Zukunft nicht spurlos am 31-Jährigen vorbeigeht.

Innenverteidiger lange Zeit außen vor

Lange Zeit war Maroh unter Stefan Ruthenbeck außen vor geblieben. Als der Trainer die Mannschaft im Dezember übernommen hatte, war der Innenverteidiger verletzt. Danach sah Ruthenbeck keinen Grund, seine Innenverteidigung umzustellen. Und das, obwohl die Mannschaft in der Rückrunde in der Defensive alles andere als stabil wirkte und in neun Spielen 17 Gegentore kassierte. Während Dominique Heintz und Jorge Meré weitestgehend überzeugten, zeigte sich Frederik Sörensen häufig als Schwachpunkt der Kölner Abwehr. Dennoch erhielt der Däne von Spiel zu Spiel den Vorzug vor Maroh. Gegen die Werkself musste Sörensen jedoch aufgrund eines Trümmerbruchs des Nasenbeines passen. Die Chance für Maroh, zu beweisen, dass er zu unrecht in den letzten Monaten keine Berücksichtigung fand.

Der Routiner überzeugt

Gegen Leverkusen spielte der Effzeh erstmals seit dem 19. Spieltag wieder zu Null. Auch dank einer souveränen und abgeklärten Leistung von Dominic Maroh. Vor allem die Passsicherheit des ehemaligen Nürnbergers beeindruckte. Trotz seines resoluten Spiels kamen 96 Prozent seiner gespielten Pässe beim Mitspieler an. Maroh setzte bei seinem Ruthenbeck-Debüt die Vorgaben des Trainers vollends zu dessen Zufriedenheit um. “Wir haben nach dem Spiel kurz gesprochen, ich habe ihn beglückwünscht zu seiner guten Leistung. Wir wollten jemanden hinten drin haben, der erfahren ist, der kommunizieren kann, der vorlebt, was wir umsetzen wollen. Das hat er sehr gut gemacht”, freute sich Ruthenbeck über den starke Auftritt des Routiniers.

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Wie geht es mit Maroh weiter?

Im Fokus des Geschehens stand der Rückkehrer vor allem in der 33. Minute, als Leverkusens Alario mit dem Ellbogen ausholte und Maroh mit voller Wucht am Hals traf. Während der Kölner schmerzverzerrt liegen blieb, überprüfte Schiedsrichter Harm Osmers die Situation per Videobeweis und schickte der Bayer-Stürmer wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Feld.

Trotz des Derbysieges und seiner guten Leistung war dem Innenverteidiger nach dem Schlusspfiff nicht wirklich zum Lachen zumute. Marcel Risse nahm den bewegten Maroh in den Arm, dieser schlug die Hände vor sein Gesicht. So sehr schien ihn die Situation mit seinem im Sommer auslaufenden Vertrag mitgenommen zu haben. “Ich ziehe daraus meine Schlüsse”, hatte Maroh zuletzt über seine wochenlange Nicht-Berücksichtigung gesagt. Wie es für ihn nach der Saison weitergeht, blieb auch nach dem Spiel ungewiss. Armin Veh sagte nach der Partie gegen Leverkusen: “Ich habe Dome heute das erste Mal (seit ich Sportchef beim FC bin) live in einem Spiel gesehen. Er hat heute seine Sache in einer schwierigen Situation für uns sehr gut gemacht. Aber ich werde mich zu keinem Spieler öffentlich äußern, solange nicht klar ist, in welcher Liga wir nächste Saison spielen. Ich werde keine Personalpolitik über die Öffentlichkeit betreiben.“

Nach dieser Leistung ist zumindest fraglich, warum Ruthenbeck nicht schon früher auf Maroh gesetzt hat, um seiner häufig wackligen Abwehr mehr Stabilität zu verleihen. Sicher ist hingegen, dass der Effzeh auf den erfahrenen und charakterlich einwandfreien Spieler in den kommenden Spielen kaum verzichten kann. Ob dies auch für die Zeit über den Sommer hinaus gilt, müssen Veh und seine rechte Hand, Frank Aehlig, nun beraten. Doch vor allem im Falle eines Abstiegs wäre Maroh ein wichtiger Baustein für den Neuaufbau, schließlich hatte Maroh auch zu den ersten Spielern gehört, die sich dem Effzeh 2012 nach dem Gang in die Zweitklassigkeit angeschlossen hatten. Marohs Tränen nach Spielschluss sprechen jedenfalls nicht dafür, dass der Innenverteidiger den Effzeh nach sechs Jahren freiwillig verlassen möchte.

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