Das endgültige Aus im Abstiegskampf: Die FC-Profis schleichen nach einer Peinlich-Pleite in Hoffenheim nach einem 0:6 bedröppelt vom Feld. (Foto: imago/Huebner)

Die Woche, in der Köln den Abstiegskampf endgültig verlor

[nextpage title=”Insider verrät, was den Glauben zunichte machte”]

Vor Wochen hätte der 1. FC Köln den Abstiegskampf noch einmal spannend machen können. Nicht auszudenken, was im Saisonendspurt möglich gewesen wäre, betrachtet man die Ergebnisse der Konkurrenz an diesem Wochenende. Doch es gab einen Moment vor vier Wochen, in dem die Stimmung kippte – ausgerechnet nach dem Derbysieg über Leverkusen.

Köln – Vor dem Spiel am Sonntagabend gegen den FC Schalke 04 helfen die Ergebnisse der Konkurrenz kaum mehr. Der SC Freiburg verlor zwar auch das Spiel beim HSV. Sollten die Geissböcke also gegen Königsblau gewinnen, könnte der Effzeh mit einem weiteren Sieg eine Woche später im Breisgau noch mal auf drei Punkte an einen der Abstiegskonkurrenten herankommen.

Was machte den Glauben wieder zunichte?

Doch genau diese Chance gab es schon einmal. Dank des 2:0-Sieges über Leverkusen am 18. März hatte sich der FC bis auf fünf Punkte an Mainz 05 herangepirscht. In der darauf folgenden Länderspielpause wollten die Geissböcke noch einmal Kraft tanken, um im nächsten Spiel in Hoffenheim zu bestehen und dann vor heimischem Publikum gegen den FSV den Rückstand auf vielleicht sogar nur zwei Punkte zu reduzieren. Alles wäre noch mal drin gewesen. Der Glaube war wieder da, die Hoffnung zurückgekehrt.

Nur wurde nichts daraus. Das 0:6 bei der TSG ernüchterte alle. Trainer Stefan Ruthenbeck stand konsterniert an der Seitenlinie. Die Mannschaft gab sich auf. Die Tracht Prügel in Hoffenheim wischte alle Hoffnung wieder vom Tisch. Eine Woche später gab es nur ein 1:1 gegen Mainz in einem Spiel, das die Geissböcke sogar noch hätten verlieren können. Von echtem Glauben war in dieser Zeit nichts mehr zu spüren. Es schien sogar so, als habe die Mannschaft gar nicht mehr wirklich an das geglaubt, was plötzlich wieder zum Greifen nahe gewesen war.

Insider verrät: Die Länderspielpause veränderte alles!

Aber warum? Bis heute fragen sich die Verantwortlichen beim 1. FC Köln, was in dieser Zeit passiert ist. Die Antwort liegt in der Länderspielpause verborgen. Ausgerechnet die Tage, die den FC-Profis Erholung geben sollten, wurden ihnen zum Verhängnis. “In der Länderspielpause hat sich alles verändert”, berichtete nun ein Insider dem GEISSBLOG.KOELN. Nach der spielfreien Woche “ging es unter den Spielern fast nur noch darum, wer wohin wechselt, wenn es nicht mit dem Klassenerhalt klappt”. Das hatte es in dieser Intensität zuvor noch nicht gegeben.

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Berater suchten Gespräche mit den Spielern

Was hatte diesen Wandel ausgelöst? Am Freitag erklärte Stefan Ruthenbeck auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Schalke: “Die Spieler selbst kümmern sich gar nicht so sehr darum, was morgen oder übermorgen mit ihren Transfers passiert. Dafür haben sie ihre Berater, das ist deren Aufgabe.” Der FC-Coach wird diese Worte wohl bewusst gewählt haben, um seine Spieler zu schützen. Die Wahrheit aber sah anders aus.

In der Länderspielpause hatten die Berater erstmals die Chance, in Ruhe mit ihren Spielern zu sprechen. Die Situation des FC war noch immer schwierig. Als die Profis in der Länderspielpause dreieinhalb freie Tage bekamen, nutzten mehrere Agenten die Chance, sehr konkret mit ihren Spielern über deren Zukunft zu sprechen. Es soll um Angebote anderer Klubs gegangen sein, um die Möglichkeiten, in der kommenden Saison bei anderen Klubs unterzukommen und den Gang in die Zweite Liga durch einen Wechsel zu vermeiden. Im Prinzip ein normaler Vorgang – doch beim FC kam er zum ungünstigsten aller Zeitpunkte.

Es gab für einige Spieler kaum ein anderes Thema mehr

Das 0:6 in Hoffenheim war die Folge. Ruthenbeck beklagte nach der Partie, erstmals ratlos gewesen zu sein ob der Nicht-Leistung seiner Spieler. Einige Profis waren nicht gänzlich bei der Sache gewesen. Schon im Training in den Tagen vor der Partie gegen Hoffenheim hatte es bei mehreren Spielern einen Spannungsabfall gegeben. Das hatte sich in Sinsheim gerächt. Die Quittung für das 0:6 folgte eine Woche später mit dem 1:1 gegen Mainz. Der Insider sagte, die Zukunftsplanung habe plötzlich fast alles andere überlagert: “Nach der Länderspielpause gab es für einige Spieler kaum ein anderes Thema mehr.”

Auch Ruthenbeck musste am Freitag nach seinem Versuch, die Spieler zu schützen, doch eingestehen, dass dieses Thema an die Mannschaft herangekommen sei. “Das sind alles junge Kerle, manche erst 20 Jahre alt, teilweise sogar noch jünger. Die befassen sich auch damit, was zu lesen ist.” Doch nicht nur damit, was in den Medien zu lesen war, sondern vor allem damit, was ihre eigenen Berater mit ihnen besprochen hatten. Ruthenbeck sagte: “Fakt ist, dass hier über vieles schon in der Vergangenheitsform gesprochen wird. Das gefällt mir nicht.” Ihm dürfte auch nicht gefallen, dass einige Spieler schon zu häufig über ihre Zukunft sprechen. Denn das dürfte den FC Ende März die wohl letzte Chance im Abstiegskampf gekostet haben.

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