Hennes Weisweiler und Hannes Löhr auf der Trainerbank. (Foto: imago)

Schicksalsspiel beim FCK: Kommt Köln wieder in die Spur?

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Vor 40 Jahren nahm der 1. FC Köln den weiten Anlauf, um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Saison 1977/78 mit dem Double-Gewinn aus Meisterschaft und DFB-Pokal ist für viele FC-Fans unvergessen. Der GEISSBLOG.KOELN lässt die gesamte Spielzeit in einer Serie aufleben.

Köln – Die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt hat weh getan. Der 1. FC Köln droht auf dem Weg zur deutschten Meisterschaft noch von Gladbach überholt zu werden. Drei Spieltage stehen noch aus – der Effzeh steht mit dem Rücken zur Wand. Gegen den 1. FC Kaiserslautern geht es um den Erfolg einer ganze Saison. Es kommt zum Schicksalsspiel.

Lautern als Angstgegner

Die Rheinländer müssen die Reise in Pfalz antreten. Dort wartet mit dem 1. FC Kaiserslautern eine unangenehme Mannschaft. Die “Roten Teufel” spielen eine richtig gute Saison und kämpfen aktuell um die UEFA-Cup-Plätze. Zudem ist Lautern eine Art Angstgegner für die Kölner: In der Pfalz gab es in 15 Bundesliga-Spielzeiten bis dahin nur einen einzigen Sieg für den Effzeh.

Die Begegnung kommt daher einem Spitzenspiel gleich. Der 1. FC Köln kommt als Tabellenführer nach Kaiserslautern. Die Gastgeber wiederum stehen auf  Rang sieben, mit drei Zählern Rückstand auf Tabellenplatz drei sind sie aber noch in Schlagdistanz nach ganz oben. Für beide Mannschaften geht es darum, ihre gute Spielzeit zu krönen. Kein Wunder also, dass der “Betze” brennt.

Weisweiler impft dem FC Selbstvertrauen ein

Das Stadion ist ausverkauft. 32.000 Zuschauer verwandeln den Betzenberg in ein Tollhaus. FC-Trainer Hennes Weisweiler versuchte in den Tagen vor der Partie vor allem seine Mannschaft moralisch wieder aufzurichten. Nach der Pleite gegen Frankfurt droht der Traum von der Meisterschaft zu platzen. Doch Weisweiler scheint den richtigen Zugang zur Mannschaft gefunden zu haben.

[nextpage title=”Der Bann bricht spät – aber er bricht”]

Harte Gangart, wenig Spielfluss

Von Beginn an ist Lautern um Spielkontrolle bemüht. Tatsächlich haben die Gastgeber zunächst mehr vom Spiel – doch die FC-Abwehr steht sicher. Beide Mannschaft gehen vehement zur Sache. Vor allem FCK-Stürmer Benny Wendt macht seinem Spitznamen “Eisenbieger” alle Ehre. Doch die Kölner Defensive um Harald Konopka nimmt den harten Kampf an.

Und mit zunehmender Spieldauer wird der Effzeh besser. Das Mittelfeldgespann um Heinz Flohe und Herbert Neumann harmoniert prächtig. In der 28. Minute kommt es zur ersten dicken Chance. Roger van Gool spielt auf Höhe des Lauterer Strafraums per Hacke zu Flohe. Der Kapitän zieht aus 18 Metern ab, doch FCK-Torwart Ronnie Hellström pariert mit einem klasse Reflex.

Köln drückt, aber kommt nicht durch

Nur eine Minute folgt die nächste Gelegenheit. Flohe flankt auf den aufgerückten Cullmann, der sich gegen Briegel durchsetzt und per Kopf abschließt. Doch der Ball springt an die Latte. Wenig später hämmert Dieter Müller einen indirekten Freistoß in die Mauer. Der Effzeh kommt einfach nicht durch. In der 35. Minute hat Köln dann Glück. Lauterns Riedl flankt auf Toppmüller, doch im letzte Moment klärt Kölns Gerd Strack. Allerdings mit der Hand. Die Zuschauer springen auf. Alle haben es gesehen. Doch der Schiedsrichter lässt weiterspielen.

Unbeeindruckt spielt der FC weiter. Und in der 76. Minute zappelt der Ball endlich im Netz. Flohe bringt eine Ecke in den FCK-Strafraum. Keeper Hellström faustet am Ball vorbei, Müller bekommt seinen Kopf an die Kugel und drückt sie zum 1:0 über die Linie. Von der Führung angetrieben macht Köln weiter Druck. In der 82. Minute bringt Flohe wieder eine Ecke in den Strafraum. Dieses Mal ist es Okudera, der hochspringt, den Ball ideal erwischt und zum 2:0 einköpft. Sein erstes Saisontor bringt die Entscheidung. Der FC gewinnt das Schicksalsspiel.

Der FC liegt wieder auf Kurs

Der Effzeh hat den Kopf aus der Schlinge gezogen. Als es drauf ankam, zeigten die Domstädter Nervenstärke. Im Kampf um die Meisterschaft liegt Köln wieder auf Kurs. Am kommenden Spieltag geht es für den Effzeh gegen den VfB Stuttgart wieder um alles. Doch davon erzählt die nächste Episode der Double-Serie beim GEISSBLOG.KOELN. Sie erscheint am 22. April 2018.


Ab sofort berichtet der GEISSBLOG.KOELN chronologisch zu allen Spieltagen der Saison 1977/78 über die damaligen Spiele und Geschehnisse rund um den Effzeh. Die Serie entsteht in Kooperation mit der “Edition Steffan” und dem Buch “Das Double”.

Teil 1: Müllers Rekord! Wie die Double-Saison ihren Anfang nahm
Teil 2: Auch die Bayern bezwungen! Köln stürmt auf Platz eins
Teil 3: Paradox! Kantersieg als Start in die Krise
Teil 4: Der September-Blues beginnt im Saarland
Teil 5: Wie Tabellenführer Schalke den FC in die Krise stürzt
Teil 6: Auch beim HSV gelingt die Trendwende nicht
Teil 7: Der BVB als Aufbauhelfer – doch Weisweilers Aus droht
Teil 8: In Gladbach platzt der Knoten
Teil 9: Köln klettert und ein Japaner überrascht
Teil 10: Wie der Tünn den FC im Spiel hielt
Teil 11: Wie Heinz Flohe die Löwen schwindelig spielt
Teil 12: Flohes Traumtor reicht nicht zum Sieg
Teil 13: Weisweiler und Schiedsrichter mit Fehlern – Köln wankt
Teil 14: Effzeh fährt die Herbstmeisterschaft ein
Teil 15: Im Stile eines Spitzenteams – Weisweiler verlängert
Teil 16: Kopfschmerzen über den Winter trüben Double-Hoffnung
Teil 17: Zitternd aus der Winterpause und Zoff um Torjäger Müller
Teil 18: Tünn sei dank gegen den FC Bayern
Teil 19: So feierte Heinz Flohe seinen 30. Geburtstag
Teil 20: Schalke macht die Meisterschaft wieder spannend
Teil 21: Der Effzeh demütigt den Hamburger SV im Schnee
Teil 22: Dank Konopka: In Dortmund bricht der Auswärtsfluch
Teil 23: Gegen Gladbach: Vorentscheidung um die Meisterschaft
Teil 24: Der Vorsprung schmilzt: Wie der FC gegen Hertha stolpert
Teil 25: Der Knoten platzt: Endlich trifft Müller wieder
Teil 26: Gegen 1860: Wie Müller den FC in München rettete
Teil 27: Alles verspielt? Frankfurt sorgt für Katerstimmung

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