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Simon Terodde: Hoch gelobt, hart gefallen

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Hoffnungsträger Simon Terodde. (Foto: Mika Volkmann)

[nextpage title=”Derby-Held und doppelter Doppelpacker”]

Fünf Spiele, fünf Tore. Mit dieser Bilanz ließ Simon Terodde den Effzeh zu Beginn der Rückrunde wieder hoffen – die Wende im Abstiegskampf schien auf einmal wieder möglich. Gerade mal zwei Monate später sind die Kölner in der bitteren Realität angekommen. Auch, weil Torjäger Terodde nach seinem hoffnungsweckenden Einstand die hohen Erwartungen zuletzt nicht mehr erfüllen konnte.

Köln – Derby. Gladbach gegen den Effzeh. Es steht 1:1. Die Nachspielzeit läuft. Die Geissböcke mit einem letzten Angriff. Auf der linken Seite kommt Konstantin Rausch an den Ball. Er flankt. In der Mitte schraubt sich Terodde hoch und setzt zum Kopfball an. Er trifft die Kugel perfekt. Tor. Das Siegtor im Derby. Gleich in seinem ersten Spiel wird Terodde zum Helden. Und lässt die Kölner vom Klassenerhalt träumen.

Mit Toren zum Hoffnungsträger

Auch bei dem wichtigen 2:0-Sieg gegen den Hamburger SV schießt Terodde die Kölner im Alleingang zum Sieg. Nur eine Woche nach seinem Last-Minute-Derby-Tor ein Doppelpack im Abstiegsgipfel. Und es bleibt nicht sein einziger. Auch bei der 2:4-Pleite in Frankfurt trifft der 1,92 Meter große Hüne doppelt. Fünf Treffer in fünf Spielen. Keine schlechte Quote.

Knapp zwei Monate später ist der Höhenflug von Simon Terodde beendet. Vielleicht auch deswegen, weil der Druck auf den Schultern des Angreifers zu schwer wog. Die Lobeshymnen auf den neuen Topstürmer des 1. FC Köln waren womöglich zu ausschweifend. Das hätte nach seinem zweiten Einsatz kaum jemand gedacht.

Torflaute und Fremdkörper

Denn nach seinen ersten fünf Einsätzen wurde es ruhiger um Terodde. Keine Tore mehr. Keine Assists. Die Vorschusslorbeeren seines überragenden Einstandes in Köln bewahrten ihn zunächst vor allzu harter Kritik. Ebenso wie seine erlittene Gehirnerschütterung in der Partie gegen Hannover. Der Stürmer warf sich eben in alles und jeden rein, sein Einsatz für die Mannschaft vorbildlich. Doch die Tore blieben aus. Vor allem gegen seinen Ex-Klub Stuttgart und Mainz 05 fiel er durch einen Umstand auf: vergebene Großchancen.

Gegen den VfB hätte der Stürmer nach einer halben Stunde das 2:0 erzielen müssen. Das Spiel wäre anders ausgegangen. In Bremen gelang Terodde überhaupt nichts. Nach der ersten Halbzeit wurde er ausgewechselt. Den Derby-Sieg gegen Leverkusen verpasste der Stürmer aufgrund muskulärer Probleme. Bei der deftigen Pleite gegen Hoffenheim wurde Terodde für das wichtige Spiel gegen Mainz geschont.

[nextpage title=”Die Last wiegt zu schwer”]

Vom Hoffnungsträger zur tragischen Figur

„Ich habe die eine oder andere Chance ausgelassen – gerade gegen Stuttgart“, hatte Terodde vor dem Spiel gegen die 05er gesagt und hinzugefügt:. „Ich werde mich jetzt wieder reinschmeißen und versuchen, der Mannschaft zu helfen.“ Den Einsatzwillen konnte man Terodde auch gegen den FSV nicht absprechen. Doch nicht nur die fehlende Torgefahr war ihm im Abstiegsgipfel anzumerken. Viel gravierender war die fehlende Bindung zum Spiel.

In der ersten Halbzeit traf Terodde eine falsche Entscheidung nach der anderen. In der 48. Minute hatte er die Riesenchance zum 2:0. Doch er scheiterte aus fünf Metern freistehend an René Adler. Im Gegenzug fiel das 1:1. Teroddes Leistungsabfall innerhalb der vergangenen zwei Monate steht nicht nur sinnbildlich für die Ergebnisse der Kölner. Auch die Abhängigkeit des Effzeh von Simon Teroddes Toren offenbarte sich schmerzlich.

Die Last wiegt zu schwer

Zu groß war wohl der Druck, den Terodde nach seinem traumhaften Einstand auf seinen Schultern spürte. Plötzlich war der Angreifer, vor seiner Rückkehr in die Domstadt noch als Zweitligaspieler verschrien, auserkoren als der neue Torjäger, der den Effzeh zum Klassenerhalt zu schießen sollte.

Diese Bürde auf seinem Rücken lastete offenbar zu schwer. Vor zwei Monaten war Terodde noch der gefeierte Torgarant. Gegen Mainz stand seine vergebene Großchance sinnbildlich für seine schwindende Form. Und nach dem Unentschieden gegen Mainz ist der Traum vom Kölner Ligaverbleib wohl endgültig geplatzt.

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