Trainer Stefan Ruthenbeck und Thomas Kessler regen sich fürchterlich auf. (Foto: Mika Volkmann)

Spiel auf Zeit: Trainerfrage beim FC führt zu Irritationen

[nextpage title=”Weiß Ruthenbeck schon, wie es im Sommer weitergeht?”]

Der 1. FC Köln ist in einer Zwickmühle – und das nicht erst seit Samstag. Seit Armin Veh das Amt des Sportchefs übernommen hat, weisen alle Zeichen mehr gen Abstieg denn gen Rettung. Auf diesem schmalen Grat bewegt sich der Klub nicht nur zwischen den Ligen, sondern zwischen den Stühlen. Vor allem in der Trainerfrage.

Köln – Markus Anfang soll es also machen. Ab Sommer soll er die Geissböcke übernehmen und im wahrscheinlichen Falle des Abstiegs zurück in die Bundesliga führen. Das Problem: Weder der FC noch Anfang selbst werden diese Personalie wohl bestätigen, bis die Saison beendet ist. Denn die Konstellation ist komplex.

Wir haben für uns schon alles geklärt

In Köln muss die sportliche Führung zunächst die Entscheidung treffen, ob es mit Stefan Ruthenbeck in der nächsten Saison weitergeht oder nicht. Die Zeichen stehen schon seit einigen Wochen auf der Verpflichtung eines neuen Übungsleiters. Alleine schon, weil Veh im Sommer einen sauberen Schnitt machen und komplett neu anfangen und etwas Neues aufbauen will. Mit seinem Personal, das er ausgesucht hat – im Spielerkader genauso wie auf der Trainerbank.

Allerdings will Veh verständlicherweise Ruthenbeck nicht im April zur “lame duck” machen, also zum Auslaufmodell, und so den Spielern nicht auch noch ein Alibi für weitere schlechte Leistungen servieren. Sportchef und Trainer betonen unisono, dass man sich am Saisonende zusammensetzen und reden werde. Doch die Entscheidung scheint bereits gefallen. Es stellt sich nur die Frage, ob Ruthenbeck dies schon offiziell mitgeteilt wurde. Am Dienstag sagte er: “Die Dinge sind klar formuliert. Wir haben für uns schon alles geklärt. Es herrscht absolute Klarheit.”

Ich bin mit mir und mit dem Verein im Reinen

Weiß er also schon, wie es für ihn weitergeht? Oder meint er damit lediglich, dass geklärt sei, im Mai nach dem 34. Spieltag zu sprechen? Er könnte auch gemeint haben, dass er eine Sicherheit definitiv schon hat: Sein Vertrag als U19-Trainer behält seine Gültigkeit. Insofern herrscht “absolute Klarheit” für den FC-Coach, dass er im Sommer nicht plötzlich auf der Straße stehen wird. Diese Sicherheit war seine Vorbedingung gewesen, ehe er den Job als Interims- und später als Chefcoach bis zum Sommer 2018 angetreten hatte. “Ich bin mit mir und mit dem Verein im Reinen”, sagte er deshalb nun. Doch damit ist die Geschichte nicht beendet.

[nextpage title=”Diskussion lässt Ruthenbeck nicht kalt”]

Anfang nur im Aufstiegsfall vertragslos

Nun konnte man in Köln die Uhr danach stellen, dass die Trainerfrage in dem Moment hochkochen würde, wenn der Effzeh kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt hat. Dies ist nach dem 1:1 gegen Mainz der Fall. Schon beginnen die Gerüchte um Spielertransfers und die Trainerfrage zu sprießen. Nicht nur, wie es gerne vorschnell heißt, weil die Kölner Medien die Chance nutzen, nun diese Themen anzusprechen. Auch, weil im Hintergrund schon seit Monaten die entsprechenden Gespräche von den Verantwortlichen geführt werden und inzwischen die eine oder andere Information nach draußen dringt.

Es heißt, Markus Anfang stehe schon seit Wochen beim FC im Wort. Bereits im Winter habe es eine informelle Zusage gegeben. Doch genau da fängt das nächste Problem für die Geissböcke an. Der Trainer von Holstein Kiel besitzt bei den Störchen noch einen gültigen Vertrag bis 2019. Nur im Aufstiegsfall würde sich das ändern, weil der Kontrakt dem Vernehmen nach nicht für die Bundesliga gilt. Dann wäre Anfang von einem Tag auf den nächsten vertragslos und könnte ablösefrei zum FC in seine Heimatstadt wechseln.

Es ist nicht so, dass ich dadurch besser schlafe

Weil aber Kiel mitten im Aufstiegsrennen steckt und aktuell auf Kurs Relegation liegt, könnte Anfangs Status noch bis zum 22. Mai offen bleiben. Weder ist dies ideal für den Effzeh, der zumindest intern schnellstmöglich Klarheit in der Trainerfrage braucht. Noch ist dies ideal für Kiel, das sich damit abfinden muss, dass die Zukunft seines Trainers nicht nur am seidenen Faden hängt, sondern auch noch während des Aufstiegskampfes öffentlich diskutiert wird.

Auch Ruthenbeck hat das Gerücht um Anfang zur Kenntnis genommen. Und seine Wortwahl könnte man durchaus so verstehen, dass der 45-Jährige mitnichten bereits über die Entscheidung für einen anderen Trainer informiert worden ist. In jedem Fall lässt ihn die Diskussion nicht kalt. “Dass darüber diskutiert wird, ist legitim. Das ist nicht nett, aber anscheinend ist das Geschäft so”, sagte Ruthenbeck und fügte an: “Es ist nicht so, dass ich dadurch besser schlafe.”

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