Nikolas Nartey im Duell mit Jannes Horn. (Foto: GBK)

Wie Horn und Hector: Der Abstieg als Chance für die Talente?

[nextpage title=”Wer geht den Weg von Horn und Hector?”]

Niemand beim 1. FC Köln könnte dem Abstieg etwas Positives abgewinnen. Wieso auch? Alleine einige wenige Spieler können sich Hoffnungen machen, dass sich der Gang in die Zweite Liga für sie zu einem persönlichen Gewinn entwickeln könnte. Sie hoffen, ihre Chance zu nutzen wie einst Timo Horn, Yannick Gerhardt oder Jonas Hector. 

Köln – Alles, was sich der Effzeh in den letzten Jahren mühsam aufgebaut hat, würde der Abstieg wieder einreißen. Das erste Jahr in der Zweiten Liga würde zwischen 70 und 80 Millionen Euro Umsatz kosten, der gerade erst erarbeitete Aufstieg in der TV-Tabelle wäre für die Katz, die gute Position bei den Sponsorengesprächen vom Tisch gewischt. Ganz zu schweigen vom möglichen personellen Aderlass und dem Verkauf bester Spieler zu vergleichsweise mickrigen Preisen (trotz und dank Ausstiegsklauseln).

Özcan und Nartey im Fokus

Einzig einige junge Spieler dürften sich berechtige Hoffnungen machen, in der Zweiten Liga eine wichtigere Rolle zu spielen als noch in der Bundesliga. Sie könnten auf mehr Spielzeit und damit auf den entscheidenden Entwicklungsschritt hoffen, den andere Spieler vor ihnen auch schon genommen haben. Timo Horn wurde 2012 als 19-Jähriger die Nummer eins, was in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt wohl nur schwer umsetzbar gewesen wäre. Yannick Gerhardt konnte unter Peter Stöger als 19-Jähriger zeigen, wozu er im Unterhaus schon im Stande war. Ebenso Jonas Hector, der aus der U21 den Weg bis zum Nationalspieler nahm.

Sie sind die Beispiele und Vorbilder, an denen sich die aktuellen Talente des FC orientieren werden. Salih Özcan (20) ist noch nicht konstant genug für die Bundesliga, bringt aber alles mit, um in der mitunter ruppigen Zweiten Liga die nötige Härte und Übersicht zu bekommen, die er im Oberhaus benötigt. Nikolas Nartey (18) hat ein verletzungsreiches Jahr hinter sich, doch alle am Geißbockheim prophezeien ihm eine große Zukunft, wenn er bei den Profis regelmäßig zum Einsatz kommen sollte. Beide könnten gemeinsam im zentralen Mittelfeld immer mehr Spielzeit bekommen und zusammen mit Vincent Koziello sowie Marco Höger ein vielversprechendes Zentrum bilden.

[nextpage title=”Wer könnte aus den U-Teams nachrücken?”]

Junge Außenbahnspieler und U19-Talente

Jannes Horn (21) hat ein komplett verkorkstes Jahr hinter sich inklusive eines geplatzten Wechsels zu RB Leipzig im Winter. Sollte er sich nicht zu Höherem berufen fühlen und sich mental vollkommen auf die Zweite Liga einlassen, würde er ohne Frage zu den besten Außenverteidigern der Liga gehören. Tim Handwerker bekäme die Möglichkeit, seine bislang noch allzu rohen, aber durchaus vorhandenen Fähigkeiten zu schleifen. Das Tempo, den Schuss und die Flanke mit seinem starken linken Fuß bringt der 19-Jährige mit. Darüber hinaus fehlt ihm aber noch einiges, um zum Bundesliga-Spieler zu reifen. Die Zweite Liga wäre für ihn eine gute Schule. Gleiches gälte für Lukas Klünter, der sich überhaupt erst einmal wiederfinden, eine Position annehmen und sich auf dieser entwickeln muss. Dass der 21-Jährige das Potential hat, hat er in der vergangenen Saison angedeutet.

Und dann wären da noch die anderen Talente aus der U19 und U21, die näher an den Kader heranrücken könnten: Joao Queiros, bei dem sich nicht nur viele FC-Fans, sondern einige Verantwortliche am Geißbockheim bislang fragen, warum Ex-Manager Jörg Schmadtke für den Portugiesen drei Millionen Euro bezahlte. Yann-Aurel Bisseck, der jüngste Bundesliga-Spieler in der FC-Geschichte, der mit 17 Jahren noch immer ganz am Anfang seiner Karriere steht. Chris Führich, Anas Ouahim und Hikmet Ciftci, die drei 20-jährigen offensiven Mittelfeldspieler aus der U21, die schon Profi-Luft schnuppern durften. Sowie natürlich das eine oder andere Talent, das bislang noch nicht auf dem Zettel der Profis stand, das aber viel Potential mitbringt wie Calvin Brackelmann, Nebiyou Perry oder Kaan Caliskaner.

Heilende Kräfte bei Guirassy und Cordoba?

Schließlich könnte die Zweite Liga selbst für die Problemfälle, die keine Youngster mehr sind, heilende Kräfte haben. Sehrou Guirassy (22) und Jhon Cordoba (24) werden mit ziemlicher Sicherheit den Abstieg mitmachen, der Kolumbianer alleine schon deswegen, weil der FC ihn aus finanziellen Gründen nicht verkaufen wird. Beide Angreifer hätten ein Jahr Zeit, in der Zweiten Liga zu beweisen, dass sie deutlich besser sind als andere Stürmer in der gleichen Liga. Zusammen mit Simon Terodde wären sie für die Tore zuständig, die es zum Aufstieg benötigt. Die Chance, sich Selbstvertrauen zu holen, wäre gegeben. Die Chance zu beweisen, dass sie keine Transferflops waren. Die Chance, beim Effzeh doch noch einzuschlagen.

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