Der 1. FC Köln trifft im DFB-Pokal auf den Berliner Landespokalsieger BFC Dynamo. (Foto: Imago/Sebastian Wells)

Rekordmeister lädt zum Pokal-Duell: Das ist der BFC

[nextpage title=”Zehn Meistertitel in Folge für Dynamo”]

Der 1. FC Köln muss in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen den BFC Dynamo ran. Dies ergab die Auslosung am Freitagabend. Damit trifft der Effzeh in der Hauptstadt auf einen ambitionierten Viertligisten, der eine Vielzahl an Erfolgen vorweisen kann. Auf ein Spiel im stimmungsvollen Jahnsportpark müssen die Kölner allerdings verzichten. 

Köln/Berlin – Es war so etwas wie der Startschuss in die Saison 2018/19: Mit der Auslosung der ersten DFB-Pokal-Runde wurden am Freitagabend die ersten Pflichtspiele der deutschen Profi- und Amateurmannschaften perfekt gemacht. Der 1. FC Köln bekommt es dabei am Wochenende des 17.-20. August mit dem Berliner Fußball Club Dynamo, kurz BFC Dynamo zu tun. Doch auf was für eigenen Gegner müssen sich die Geissböcke überhaupt einstellen?

Rekordmeister der DDR

Hinter der Hertha und Union streiten sich der Berliner AK und der BFC Dynamo darum, wer die fussballerische Nummer drei in der Hauptstadt ist. Während der Berliner AK in der Endabrechnung der Regionalliga Nordost in der abgelaufenen Saison mit zwei Punkten Vorsprung einen Platz vor dem BFC gelandet ist, kann Dynamo auf eine weitaus erfolgreichere Vergangenheit zurückblicken. Immerhin ist der Kölner Pokalgegner mit zehn Meistertiteln in Folge von 1979 bis 1988 der Rekordmeister der DDR-Oberliga und zählt damit zu den erfolgreichsten Fußballklubs dieser Liga. Im Europapokal der Pokalsieger erreichte der dreimalige Pokalsieger der DDR sogar 1971/72 das Halbfinale, wo gegen Dynamo Moskau Endstation war. Ein Jahr später schieden die Berliner im UEFA-Pokal im Achtelfinale gegen Liverpool aus.

Sportlicher Niedergang nach Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung ging es für den Verein allerdings sportlich rasant bergab. Durch die Wende verlor der Klub einen Großteil der finanziellen und personellen Unterstützung aus der Politik. Zudem schlossen sich zahlreiche Leistungsträger der Mannschaft finanziell stärkeren Klubs aus Westeuropa an. Im Jahr 2000 stieg der BFC Dynamo schließlich von der Regionalliga Nordost in die Oberliga Nordost ab, wodurch sich die wirtschaftlichen Probleme verstärkten und der Verein sogar Insolvenz anmelden musste. Dadurch verloren die Hauptstädter ihre Spielberechtigung für die Oberliga. Erst 2004 erfolgte die Rückkehr in die damals noch vierthöchste deutsche Spielklasse.

Zehn Jahre später folgte der nächste Schritt. In der Saison 2013/14 entpuppten sich die Berliner als übermächtiger Gegner in der Oberliga. Bereits am 22. Spieltag stand der Aufstieg in die Regionalliga für den BFC fest. Am Ende hatte Dynamo 34 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Eine Liga höher konnten sich die Berliner sofort etablieren. In der abgelaufenen Regionalliga-Saison belegte die Mannschaft von Trainer René Rydlewicz den vierten Platz und wiederholte damit das gute Ergebnis von 2016.

[nextpage title=”Darum könnte der FC mit 2:0 gewinnen”]

Effzeh sollte gewarnt sein

Dreimal konnten die Berliner den DDR-Pokal bereits für sich entscheiden. Im DFB-Pokal hingegen ging es noch nie über die erste Runde hinaus. Zwar stand der BFC 1999/2000 in Runde zwei, hatte zuvor jedoch ein Freilos erhalten. Sechs Mal konnte sich Dynamo bereits für den DFB-Pokal qualifizieren. In fünf Duellen davon unterlagen die Berliner mit 0:2. Lediglich der 1. FC Kaiserslautern konnte die Hauptstädter 2011/12 mit 3:0 bezwingen. Auch der FC Schalke 04 mühte sich in der letzten Saison gegen die Berliner. Nach 78 torlosen Minuten erlöste Yevhen Konoplyanka die Königsblauen mit einem Doppelpack. Der Effzeh sollte also gewarnt sein, den Regionalligisten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Kein Spiel im Jahnsportpark

Vor zwei Jahren trat der Effzeh schon einmal in der ersten Pokalrunde gegen einen Berliner Verein an. Damals trugen der BFC Preußen und der 1. FC Köln ihre Begegnung an der Alten Försterei, der Heimspielstätte von Union Berlin aus. Der BFC Dynamo dagegen spielt seine Heimspiele eigentlich im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Das Stadion fasst rund 20.000 Zuschauer. Darauf freuen können sich die FC-Fans allerdings noch nicht. Wahrscheinlich muss auch der BFC im August in ein anderes Stadion ausweichen. Durch die Vorbereitungen auf die Para-Leichtathletik-EM im August steht der Jahnsportpark dem BFC in dieser Zeit nicht zur Verfügung. Der BFC Dynamo und der Berliner Senat befinden sich bereits in Gesprächen.

Manche Teile der BFC-Fangemeinde haben sich in den 90er Jahren den Ruf erarbeitet, Gewalt nicht abgeneigt zu sein. Eine Reihe von Krawallen hatte am 3. November 1990 ihren Höhepunkt, als der Berliner Fußballfan Mike Polley durch einen Schuss eines Polizisten ums Leben kam. Während dieser Ausschreitungen wurden fünf weitere Fans durch die Polizei verletzt. Die Polizei schätzt, dass die BFC-Fangemeinde heute rund 100 Personen mit rechtsradikalem Hooligan-Potential beinhaltet.

Auf wen muss der Effzeh besonders aufpassen?

Aber zurück zum Sportlichen: Einen maßgeblichen Anteil an der starken letzten Saison der Berliner hatte Rufat Dadashov. Mit 25 Toren in 25 Spielen war der Aserbaidschaner nicht nur erfolgreichster Torschütze des BFC, sondern auch Torschützenkönig der Regionalliga Nordost. Doch befürchten müssen die Kölner nichts: Dadashov wechselt zur kommenden Saison zum Drittligisten Preußen Münster. Auch Matthias Steinborn, mit 16 Treffern zweitsicherster Schütze, verlässt Dynamo in Richtung Lok Leipzig. Einen wirklichen Sturm-Ersatz haben die Berliner bislang noch nicht verpflichtet.

Doch bis Mitte August hat Dynamo ja noch Zeit, jemanden zu finden, der die Kölner mit Timo Horn im Kasten überwinden soll. Einen wirklichen Vorteil in Sachen Spielpraxis werden die Berliner in der ersten Pokalrunde übrigens nicht haben. Zwar beginnt die Regionalliga Nordost am Wochenende vom 28. bis 29. Juli, doch auch die Kölner werden bis zur Begegnung bereits zwei Zweitligapartien absolviert haben.

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